Diese kalendarische Übersicht stellt eine unvollständige Chronologie des Zweiten Weltkrieges dar. Sie ist keine eigenständige Darstellung des Zweiten Weltkrieges, sondern dient vorrangig dem Auffinden von Wikipedia-Artikeln zu einem Datum oder Ereignis bzw. dessen Zuordnung zu einem Zeitraum.
Vom zweiten Halbjahr 1941 an werden der Krieg in Europa und angrenzenden Gebieten beziehungsweise der Krieg in Asien und dem Pazifik zur besseren Übersichtlichkeit halbjahresweise jeweils nach Kriegsschauplätzen getrennt dargestellt. Eine detaillierte zeitliche Abfolge des gesamten Pazifikkrieges findet sich unter Chronologie des Pazifikkrieges.
Am Ende der Chronologie aller Ereignisse steht separat eine kurze Übersicht der wichtigen Konferenzen in dieser Zeit.
7. Oktober: Der Regentschaftsrat in Warschau proklamiert die Unabhängigkeit Polens und übernimmt fünf Tage darauf die Befehlsgewalt über die in ihrem Einflussbereich stationierten Streitkräfte.
Österreich-Ungarn (nunmehr effektiv nur noch im Namen Österreichs) unterzeichnet den Waffenstillstand von Villa Giusti und scheidet aus dem Ersten Weltkrieg aus.
13. November: Die ungarische Regierung, welche sich durch den österreichischen Waffenstillstand vom 3. November 1918 nicht betroffen sieht, erhält einen formell separaten Waffenstillstand in Form der Militärkonvention von Belgrad.
14. November: Józef Piłsudski, welcher am 10. November nach Warschau zurückgekehrt war und den militärischen Oberbefehl erhalten hatte, erhält (zunächst provisorisch) auch die politische Macht in der sich gründenden Zweiten Polnischen Republik.
1. Dezember: Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen („SHS-Königreich“ oder „SHS-Staat“ genannt, ab 1929 offiziell „Königreich Jugoslawien“) wird gegründet. Peter I., seit 1903 König von Serbien, besteigt den jugoslawischen Thron.
27. Dezember: Polnische Nationalisten in der Provinz Posen sammeln sich zum Posener Aufstand von 1918 und 1919, welcher bis zum 16. Februar 1919 dauert und die Wiedereingliederung der mehrheitlich polnischsprachigen Provinz nach Polen zur Folge hat.
1919
5. Januar – 6. Juni: Im Kärntner Abwehrkampf finden die Grenzkonflikte zwischen österreichischen und jugoslawischen Gruppierungen ihren Höhepunkt.
18. Januar: In Paris beginnen die Friedensverhandlungen, um die Pariser Vorortverträge auszuhandeln.[3]:13
6. Februar: Die Nationalversammlung zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung für die junge deutsche Republik tritt in Weimar zusammen, wodurch der neue deutsche Staat den Spitznamen „Weimarer Republik“ erhält.[3]:14
28. Juni: Der Friedensvertrag von Versailles zwischen Deutschland und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs (mit Ausnahme der Republik China) wird unterzeichnet. Da die deutsche Delegation, welche unter Protest zur Unterzeichnung gezwungen wurde, in der deutschen Öffentlichkeit mit der jungen Republik assoziiert wird, wird in Deutschland die Dolchstoßlegende populär.
1. August: Zusammenbruch der Ungarischen Räterepublik nach der Besetzung Budapests durch rumänische Truppen im Ungarisch-Rumänischen Krieg.
14. August: Die Weimarer Verfassung, am 11. August 1919 erlassen, tritt in Kraft.
10. September: Der Vertrag von Saint-Germain zwischen Österreich und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs wird unterzeichnet.[4]:273
19. November: Der Kongress der Vereinigten Staaten verweigert die amerikanische Ratifizierung des Versailler Vertrags, wodurch ein separater Friedensschluss zwischen Deutschland und den USA nötig wird.
27. November: Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine zwischen Bulgarien und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs wird unterzeichnet.[4]:273
13. – 17. März: Im Kapp-Putsch in Berlin versuchen reaktionäre Einheiten von Reichswehr und Freikorps erfolglos den Umsturz der Weimarer Republik.[1]:260
4. Juni: Der Vertrag von Trianon zwischen Ungarn und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs wird unterzeichnet.[4]:273
10. August: Der Vertrag von Sèvres zwischen dem Osmanischen Reich und den Siegermächten des Ersten Weltkriegs wird unterzeichnet.[4]:273 Der Vertrag tritt aufgrund des baldigen Endes des Osmanenreiches und der türkischen Siege im Türkischen Befreiungskrieg jedoch nie in Kraft.
Oktober: Gründung der Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung, in der sich deutsche Rechte und russische Emigranten, die eine Restauration der alten Ordnung in der Sowjetunion anstreben, organisieren.
18. März: Der Polnisch-Sowjetische Krieg wird durch den Frieden von Riga beendet.
25. August: Nachdem der US-Kongress den Vertrag von Versailles abgelehnt hatte, wird der Berliner Vertrag als Separatfrieden zwischen Deutschland und den USA geschlossen.
21. Oktober: Ein Versuch durch Karl I. von Österreich-Ungarn, seinen ungarischen Thron erneut zu besteigen, wird bis zum 24. Oktober durch die ungarische Regierung des Miklós Horthy vereitelt.[1]:284
24. Juli: Anstelle des für das Osmanenreich bestimmten Vertrags von Sèvres (10. August 1920) wird von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs stattdessen der Vertrag von Lausanne mit den Türken geschlossen.
11. Januar: Streitkräfte Frankreichs und Belgiens vollziehen die Ruhrbesetzung. Die deutsche Regierung animiert die Bevölkerung der besetzten Gebiete zum Widerstand; der „Ruhrkampf“ beginnt.[1]:301ff.
29. Oktober: Die Ausrufung der Republik Türkei vollendet den Übergang des Osmanischen Reiches zum republikanischen Nationalstaat unter Mustafa Kemal Atatürk.[1]:312
8. – 9. November: Der Versuch der Nationalsozialisten, mit dem Hitlerputsch die Macht in Deutschland zu übernehmen, scheitert.
1. September: Der Dawes-Plan tritt in Kraft, welcher die jährlichen Reparationszahlungen an die Wirtschaftskraft der Weimarer Republik anpasst.
1925
27. Februar: Die nach dem Hitlerputsch kurzzeitig aufgelöste NSDAP (die an den Wahlen des Jahres 1924 stattdessen als NSFB teilgenommen hatte) wird neugegründet.[1]:334
24. Juni: General Theodoros Pangalos ergreift in Griechenland die Macht.
5.–16. Oktober: Deutschland erkennt im Locarnopakt die vom Versailler Vertrag geschaffenen Westgrenzen an
1926
26. Januar: Gründung der Stega, die Reichswehr plant im Geheimen die Mobilmachung der Rüstungsindustrie
12. – 15. Mai: In Polen erzielt Józef Piłsudski mit Hilfe der politischen Linken und weiter Teile der polnischen Streitkräfte im sogenannten Maiputsch die Absetzung der Regierung von Premier Wincenty Witos, wodurch es zur Errichtung des Sanacja-Regimes kommt.
30. September: Gründung der Internationalen Rohstahlgemeinschaft, sie wird als wichtiges Element der europäischen Verständigung und damit des Erhalts des Friedens gefeiert
11. Dezember: Der zweite Band von Hitlers „Mein Kampf“ erscheint, darin fordert er unter anderem die Eroberung der Sowjetunion als „Lebensraum im Osten“.
1927
23. Januar: Gründung der OSSOAWIACHIM, einer Wehrorganisation zur militärischen Ausbildung der sowjetischen Jugend
August: Durch den Phoebus-Skandal (Lohmann-Affäre) wird das geheime Aufrüstungsprogramm der Reichswehr aufgedeckt.
18. September: Mit dem Mukden-Zwischenfall beginnt die Mandschurei-Krise zwischen Japan und China, die mit der Besetzung Nordostchinas durch Japan endet.[3]:19
7. November: Mao Zedong, inzwischen Vorsitzender des Allchinesischen Exekutivkomitees und Vorsitzender des Rates der Volkskommissare, ruft die „Chinesische Sowjetrepublik“ aus
1932
7. Januar: Stimson-Doktrin, die USA erklären, keine territoriale Veränderungen durch Gewalt anzuerkennen
28. Januar bis 5. Mai: Schlacht um Shanghai, die mit einem durch den Völkerbund vermittelten Waffenstillstand endet, der Shanghai zur entmilitarisierten Zone erklärte.
27. Juni: Vorschlag des französischen Politikers Louis Barthou für ein „Ost-Locarno“
30. Juni bis 2. Juli: Der so genannte Röhm-Putsch führt zur Ausschaltung der SA und sichert für die Reichswehr die Rolle als alleiniger Waffenträger, zugleich innenpolitisch bedeutsamer Teil der Absicherung der neuen diktatorischen Herrschaftsform der Nationalsozialisten.
25. – 27. Juli: Juliputsch, gescheiterter nationalsozialistischer Umsturzversuch in Österreich, Bundeskanzler Dollfuß wird in seinen Amtsräumen ermordet.
1. August: Das „Gesetz über das Oberhaupt des Deutschen Reiches“ vereinigt die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers, am nächsten Tag stirbt der bisherige Reichspräsident Hindenburg, am 19. August 1934 wird durch eine Volksabstimmung die Vereinigung der Ämter bestätigt.
20. August: neuer Text des Fahneneids der Reichswehr, die Soldaten werden nun auf den „Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht“ persönlich vereidigt.
18. September: Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund.
13. Januar: Abstimmung im Saarland; 91 Prozent stimmen für eine Rückkehr in das Deutsche Reich, am 17. Januar erfolgt der Anschluss.
16. März: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland, in der Folge beginnt Deutschland mit dem Ausbau der Luftwaffe und dem Bau von U-Booten.
2. Mai: französisch-sowjetischer Beistandspakt, einige Historiker vertreten die Meinung, dass die Einführung der Wehrpflicht in Deutschland eine Reaktion auf die Verhandlungen über ein französisch-sowjetisches Bündnis war.
12. Mai: Józef Piłsudski stirbt und wird als Anführer des Sanacja-Regimes durch Edward Rydz-Śmigły ersetzt.
16. Mai: Beistandspakt zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion.
21. Mai: Außenpolitische Reichstagsrede Hitlers betont Bereitschaft zum Frieden, zugleich neues Wehrgesetz und ein geheimes „Reichsverteidigungsgesetz“, das die Wirtschaft zur Rüstungsproduktion verpflichtet, neu geschaffenes Amt „Generalbevollmächtigter für die Kriegswirtschaft“ wird mit Schacht besetzt.
18. Juni: Deutsch-britisches Flottenabkommen – die Stärke der deutschen Marine darf 35 Prozent der Stärke der britischen Marine nicht überschreiten.
2. August: Der Weltkongress der Komintern bezeichnet den Faschismus als „Stoßtrupp der internationalen Konterrevolution“, der für einen Kreuzzug gegen die Sowjetunion eintritt und ruft die Volksfront zum Sturz des Nationalsozialismus aus.
31. August: Erstes Neutralitätsgesetz in den USA verbietet bei Auseinandersetzungen den Export von Waffen an die Kontrahenten
15. September: Reichsparteitag in Nürnberg, Nürnberger Gesetze, Juden werden die Bürgerrechte entzogen, die NS-Parteifahne, die Hakenkreuzfahne, wird weitere Reichsflagge.
3. Oktober: Italienischer Überfall auf Äthiopien, der Völkerbund verhängt ein Waffenembargo und verfügt eine Kredit- und Rohstoffsperre gegen Italien, die USA liefern weiter Treibstoff.
1936
15. Januar: Japan verweigert eine Beschränkung seiner Flotte und verlässt die Londoner Flottenkonferenz.
4. Februar: Wilhelm Gustloff, Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation in der Schweiz wird von David Frankfurter in Davos erschossen, der damit gegen den Antisemitismus in Deutschland protestieren wollte.
27. Februar: Annahme des französisch-sowjetischen Militärpaktes durch die französische Nationalversammlung mit 353:164 Stimmen, Annahme im Senat am 12. März
16. Juli: Beginn des Spanischen Bürgerkriegs (siehe auch: Chronologie des Spanischen Bürgerkriegs), auch als Spanienkrieg bezeichnet; wurde zwischen der demokratisch gewählten Regierung der Zweiten Spanischen Republik („Republikanern“) und den rechtsgerichteten Putschisten unter General Francisco Franco („Nationalisten“) ausgetragen. Er endete 1939 mit dem Sieg der Nationalisten vor allem mit der Hilfe der faschistischen Verbündeten aus Italien und Deutschland. Ihm folgte das Ende der Republik in Spanien und die bis zum Tode Francos 1975 anhaltende franquistische Diktatur (1939–1976). Die Nationalisten werden von Deutschland (Legion Condor), Italien (Corpo Truppe Volontarie) und Portugal (Legion Viriato) unterstützt, die Republikaner durch die Sowjetunion sowie durch autonomie Freiwilligenverbände, die Internationalen Brigaden.
August: Hitler postuliert in seiner geheimen Denkschrift zum Vierjahresplan einen sowjetischen Angriffswillen und fordert: „I. Die deutsche Armee muß in vier Jahren einsatzfähig sein. II. Die deutsche Wirtschaft muß in vier Jahren kriegsfähig sein“[6]:112
7./8. Februar: Deutsche Piloten der Legion Condor sind am Massaker von Málaga der span. Nationalisten an zivilen Flüchtlingen beteiligt. 3.000 bis 5.000 Flüchtlinge kamen dabei ums Leben.
Juni: Beginn der „Säuberung“ der Roten Armee durch Stalin in der Sowjetunion
5. Juli: nach einer so datierten Anweisung errichteten die Putschisten während des so genannten Spanischen Bürgerkrieges in Miranda de Ebro ein erstes spanisches Konzentrationslager nach deutschem Vorbild. Das Lager wurde von dem Gestapo-Mitglied (und Botschaftsangehörigen) Paul Winzer durchgehend bis 1947 geführt (KZ-Kommandant). Es fand auch eine Besichtigung mit Himmler statt.
In manchen Darstellungen, jedoch geschichtswissenschaftlich umstritten, wird der Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs am 7. Juli 1937 als eigentlicher Beginn des Zweiten Weltkrieges angegeben. Damit wird der asiatische Kriegsschauplatz in der Bedeutung der Auseinandersetzung vieler Staaten betont/überbetont.
5. November: Hitler präzisiert seine Kriegsziele vor der deutschen Generalität (Hoßbach-Niederschrift (auch: Hoßbach-Protokoll))
6. November: Italien tritt dem Antikominternpakt bei
Dezember: Fall Grün (mehrere Weisungen Hitlers an die Wehrmacht, die spätere Eroberung der Tschechoslowakei planerisch vorzubereiten), nach außen löst Hitler in der Folgezeit mit verschiedenen Erklärungen gegenüber der Tschechoslowakei die Sudetenkrise aus
10. April: eine Volksabstimmung in Österreich bestätigt den Anschluss an Deutschland
17. Mai: der Naval Expansion Act ermöglicht die Erhöhung der Flottenausgaben der USA um 1 Milliarde Dollar innerhalb von zehn Jahren
20. Mai: die so genannte Maikrise bzw. Wochenendkrise – die Tschechoslowakei führt auf Grund fehlerhafter Meldungen über deutsche Truppenbewegungen eine Teilmobilmachung durch
30. Mai: Hitlers Weisung „Grün“ (in der neuen Fassung) beginnt mit den Worten: „Es ist mein unabänderlicher Entschluß, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen. Den politisch und militärisch geeigneten Zeitpunkt abzuwarten oder herbeizuführen, ist Sache der politischen Führung.“[7]:105
29. Juli: Schlacht am Chassansee, japanische Truppen erobern zwei sowjetische Anhöhen im Grenzgebiet zur Mandschurei
5. Oktober: der Präsident der Tschechoslowakischen Republik, Edvard Beneš, legt sein Amt nieder und flüchtete nach London, einen Tag später erklärten die Slowaken die von ihnen ersehnte Autonomie innerhalb der Tschechoslowakei, diese wird einen Tag später von Prag anerkannt.
19. Oktober: Weisung des Propagandaministeriums an die deutsche Presse, es solle nunmehr „das Selbstvertrauen des deutschen Volkes zu seiner eigenen Kraft und seinen militärischen Machtmitteln gestärkt werden“[8]:166
9. November / 10. November: der Novemberpogrom (verharmlosend „Reichskristallnacht“), die zentral organisierte Ermordung, Misshandlung und Beraubung durch NSDAP-Organisationen jüdischer Deutsche im ganzen Deutschen Reich ist der Beginn der massiv verschärften Verfolgung. Hunderte werden ermordet. In den Wochen danach werden Tausende in Konzentrationslagern zur Überschreibung ihres Besitzes an Nazis und zur Flucht, evtl. noch mit ihrer Familie, ins Ausland erpresst. Der wenige Monate danach ausgelöste Zweite Weltkrieg wendet sich ausdrücklich (Hitler) gegen das „Judentum“, bzw. das „Weltjudentum“.
22. November: das Autonomiegesetz benennt die Tschechoslowakische Republik um, dieser vom Deutschen Reich abhängige Staat wurde auch Zweite Republik genannt, außenpolitisch wird der gesamte Vorgang als ein Sieg Hitlers über Großbritannien und Frankreich ohne Blutvergießen wahrgenommen, zugleich gibt es die Interpretation (vor allem durch N. Chamberlain), dass dadurch ein Krieg mit Deutschland verhindert worden sei, dazu der Begriff Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik)
24. November: Weisung Hitlers zur „handstreichartigen Besetzung von Danzig“
6. Dezember: deutsch-französische Erklärung der beiden Außenminister Ribbentrop/Bonnet (keine Grenzstreitigkeiten, Konsultation bei Konflikten)
27. Februar: Frankreich und England erkennen die Regierung Franco an
10. März: die so genannte „Kastanienrede“ Stalins; sie wird allgemein als Signal der Verständigungsbereitschaft der Sowjetunion mit Deutschland aufgefasst
13. März: Hitler setzt den von den Tschechen bereits abgesetzten slowakischen Premierminister Jozef Tiso unter Druck, eine unabhängige Erste Slowakische Republik (unter deutschem Schutz/Druck) auszurufen
14. März: das aus Wahlen hervorgegangene slowakische Parlament stimmt einstimmig für die Selbstständigkeit
15. März: Verständigung zwischen der deutschen und britischen Industrie im Düsseldorfer Abkommen
21. März: der deutsche Außenminister führt wieder ein Gespräch mit dem polnischen Botschafter in Berlin über den „Anschluss Danzigs“ an das Deutsche Reich und fordert exterritoriale Zugänge nach Ostpreußen
22. März: erzwungene Rückgabe des Memellandes von Litauen an das Deutsche Reich
23. März: die Slowakei wird durch den Schutzvertrag ein eng an Deutschland gebundener Staat
26. März: Polen weist die seit Oktober gemachten deutschen Angebote zu Danzig und dem Korridor endgültig zurück und leitet eine Teil-Mobilmachung der Streitkräfte ein
27. März: Spanien tritt dem Antikominternpakt bei
28. März: die aufständischen Truppen des spanischen Generals Franco erobern Madrid
11. Mai – 30. August: japanische Truppen greifen Soldaten der mit der Sowjetunion verbündeten Mongolischen Revolutionären Volksarmee an, um Gebietsansprüche durchzusetzen, der Japanisch-Sowjetische Grenzkonflikt beginnt, bei dem von Seiten Japans auch biologische Waffen zum Einsatz kommen. Hohe japanische Verluste (Battles of Khalkhyn Gol – Battles of Nomonhan), beendet mit Waffenstillstand.
11. Mai: Polen lehnt ein Beistandsangebot der Sowjetunion ab
15. Mai bis 17. Mai: französisch-polnische Militärbesprechungen in Paris
19. Mai: Unterzeichnung des französisch-polnischen Militärabkommens durch den französischen Generalstabschef Maurice Gamelin und dem polnischen Kriegsminister Tadeusz Kasprzycki, Frankreich verpflichtete sich im Falle eines deutschen Angriffs auf Polen oder Bedrohung seiner Lebensinteressen in Danzig, nach 15 Tagen mit dem Gros seiner Truppen eine Offensive gegen Deutschland zu beginnen[9]:172f.
22. Mai: Unterzeichnung des Stahlpakts zwischen Deutschland und Italien
23. Mai: Hitler gibt in einer Rede vor den Oberbefehlshabern (Schmundt-Protokoll), seinen Entschluss Polen anzugreifen bekannt, er führt aus: „Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.“
26. Mai: Mit dem „Military Training Act“ führt Großbritannien die Wehrpflicht ein
7. Juni: Mit dem „Strategic and Critical Materials Stock Pilling Act“ beschließt der amerikanische Kongress den Aufkauf und die Bevorratung kriegswichtiger Rohstoffe im Umfang von 100 Millionen Dollar
die einsetzende, bis dahin unterbundene, nationalsozialistischen Propaganda zum Polnischen Korridor weist darauf hin, dass fortan Polen ins Visier genommen wird, darauf unterzeichnen die Regierungen Polens, Großbritanniens und Frankreichs Beistandsverträge
die Generalstabs-Planungen für den Krieg gegen Polen, Codename Fall Weiß, werden bis zum 15. Juni abgeschlossen
5. Juli: Beschluss einer Konferenz der SS mit dem OKW unter Leitung Heydrichs zunächst fünf, schließlich 16, Polizei-Einsatzgruppen für Aufgaben hinter der Frontlinie aufzustellen
18. Juli: Wohlthat-Gespräche. Görings Vertrauter Helmuth Wohlthat trifft in London ein und führt mit Horace Wilson (Head of the Home Civil Service unter Neville Chamberlain) und Robert Hudson Geheimverhandlungen über eine deutsch-britische Verständigung. Diese geraten durch die britische Presse an die Öffentlichkeit
31. Juli: Chamberlain kündigt die Entsendung einer Militärmission in die Sowjetunion an.
6. August: sowjetischer Zehnjahresplan zum Aufbau einer Flotte aus 15 Schlachtschiffen der Sowjetski-Sojus-Klasse
11. August: die britische und französische Militärmission trifft in Moskau ein, um über ein Bündnis gegen Deutschland zu verhandeln
17. August: der Deutsch-Sowjetische Wirtschaftsvertrag über sowjetische Rohstofflieferungen ermöglicht Hitler einen Krieg zu planen, ohne die Auswirkungen einer erneuten Seeblockade zu fürchten, die im Ersten Weltkrieg zur deutschen Niederlage führte und 1919 die Zustimmung zum Versailler Vertrag erzwang
21. August: aus Wilhelmshaven: das Panzerschiff Admiral Graf Spee läuft in Richtung Atlantik und das Linienschiff Schleswig-Holstein zum „Besuch“ nach Danzig aus – mit an Bord versteckten Landungstruppen
24. August: Botschaft Roosevelts an Herrn Hitler, mit der Aufforderung im Interesse des „Weltfriedens“ die „territoriale Intgegrität“ der anderen Nationen im vollen Umfang zu achten, und Streitigkeiten in „direkten Verhandlungen“ zu bereinigen
25. August:
Angebot Hitlers / des Deutschen Reichs an Großbritannien, für Handlungsfreiheit im Osten will er auf jegliche Grenzkorrekturen im Westen verzichten und erklärt sich bereit, das britische Empire, im Fall eines Angriffs durch Dritte, mit der deutschen Armee zu verteidigen
Unterzeichnung einer Beistandsvereinbarung zwischen Polen und Großbritannien für den Fall eines deutschen Angriffs auf Polen
Danzig und Polen werden besetzt. Die Rote Armee marschiert ebenfalls in Polen, Litauen und Finnland ein. Annexion weiter Gebiete und Errichtung einer deutschen besonderen Besatzungszone, dem Generalgouvernement, in Polen. Massive Repressalien gegen die Zivilbevölkerung, insbesondere die massenhafte Verschleppung und Ermordung jüdischer Polen beginnt (als Spezialtruppe hierfür: Polizei-Einsatzgruppen). Ein geplantes Eingreifen Großbritanniens und Frankreichs gegen Deutschland und die Sowjetunion kommt faktisch nicht mehr zustande.
Ereignisse im Jahr 1939 unmittelbar vor Kriegsbeginn:
25. August: Um 15:02 Uhr gibt Hitler den Befehl, den Angriff auf Polen am Morgen des 26. August zu beginnen, sagt den Angriffsbeginn aber um 20:00 Uhr wieder ab.
26. August: Die Absage erreicht eine deutsche Kommandoeinheit nicht, diese greift den Bahnhof im polnisch besetzten Mosty an (Besetzung des Jablunkapasses).
Um 10:00 Uhr hält Hitler eine Rede vor dem deutschen Reichstag in der BerlinerKrolloper. Diese wird im Rundfunk übertragen und gipfelt in den Worten: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“
Anlässlich des Kriegsbeginns verhaftet die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in der Kriegs-Sonderaktion zahlreiche führende Vertreter der aufgelösten Gewerkschaften und zerschlagener Oppositionsparteien.
Gemäß dem Plan Worekverminen die fünf U-Boote der polnischen Marine die Küstengebiete gegen Seelandungen und Artillerieangriffe. Die U-Boote sind aufgrund der deutschen Luftüberlegenheit nicht in der Lage offensiv aufzutreten und die einzelnen Kommandanten brechen die Operation Mitte September eigenständig ab und laufen neutrale oder verbündete Häfen an.
Verlegung der ersten polnischen Häftlinge in das neu errichtete Konzentrationslager Stutthof bei Danzig. Bis Kriegsende sterben dort 65.000 Menschen.
3. September: Nach Ablauf des Ultimatums vom Vortag erklären die Westmächte dem Deutschen Reich den Krieg. Der britische Botschafter Nevile Henderson überreicht dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop um 9:00 Uhr ein Schreiben, welches den britischen Kriegseintritt innerhalb von zwei Stunden ankündigt. Frankreichs Botschafter Robert Coulondre überreicht ein ähnliches Ultimatum, das bis 15:00 Uhr befristet ist.
Der britische Vizekönig in Indien Lord Linlithgow erklärt ohne die führenden indischen Kräfte zu konsultieren, den Kriegszustand mit Indien auf der Seite Großbritanniens (In der Folge traten die Regierungen der Kongresspartei in den sieben von ihnen regierten Provinzen Indiens zurück und es kam zu einer Massenbewegung gegen den Einsatz indischer Soldaten).
Das mit dem Deutschen Reich verbündete Italien (Achsenmächte) erklärt sich als „nicht kriegführend“.
Die Versenkung des britischen Passagierschiffs Athenia durch U 30 eröffnet die Kampfhandlungen der Atlantikschlacht.
6. September: Die deutsche 14. Armee erobert Krakau. Die polnischen Streitkräfte müssen sich hinter die geplanten Verteidigungsstellungen zurückziehen. StaatspräsidentIgnacy Mościcki und die Regierung setzen sich von Warschau nach Brest-Litowsk ab.
Aufgrund ausbleibender Entlastungsangriffe der Westmächte und nach der Neutralitätserklärung des Bündnispartners Rumänien, bleibt Polen militärisch isoliert.
9. September: Ohne auf deutschen Widerstand zu stoßen, dringen französische Einheiten an der deutschen Westgrenze im Warndt sowie zwischen Mosel und Pfälzerwald bis zu acht Kilometer auf deutsches Staatsgebiet vor (Saar-Offensive). Ein Angriff auf den befestigten Westwall erfolgt nicht. In Erwartung einer Offensive ist die deutsche Zivilbevölkerung aus dem Grenzgebiet in das Landesinnere evakuiert worden (siehe Sitzkrieg, auch französischDrôle de guerre für „komischer, seltsamer Krieg“; englischPhoney War).
Nach dem deutschen Sieg in der Schlacht bei Radom geraten 60.000 polnische Soldaten in Kriegsgefangenschaft.
Zur militärischen Unterstützung Frankreichs entsendet die britische Regierung die ersten vier Divisionen eines Expeditionsheers. Bis zum Mai 1940 erreicht die British Expeditionary Force (BEF) eine Stärke von 394.000 Soldaten (zwölf Divisionen) und untersteht John Vereker, 6. Viscount Gort.
15. September: Der polnische Oberbefehlshaber MarschallEdward Rydz-Śmigły befiehlt seinen Truppen den Rückzug nach Südosten.
27./28. September: Bombardierung Warschaus durch die Luftwaffe und Artillerie
In Wejherowo (Neustadt) werden Psychiatriepatienten durch deutsche Truppen der SS ermordet. Anschließend wird in der betroffenen Klinik ein deutsches Lazarett eingerichtet.
September bis Dezember: Kurz nach Beginn des Krieges in Polen ermorden Angehörige der Schutzstaffel (SS) und des „Volksdeutschen Selbstschutzes“ in den Wäldern um das Dorf Wielka Piaśnica bei Danzig zwischen September und Dezember 1939 mehrere tausend Menschen. Die Massaker von Piaśnica gelten als erster systematisch durchgeführter Massenmord der Nationalsozialisten im deutsch besetzten Europa. Opfergruppen sind Angehörige der polnischen und kaschubischenIntelligenz, polnische Kriegsgefangene, Patienten deutscher und polnischer Psychiatriekliniken sowie als größte Gruppe deportierte Gestapo-Gefangene aus dem Reichsgebiet.
26. Oktober: Der NS-Funktionär, Reichsminister und Jurist Hans Frank wird Generalgouverneur der nicht dem Deutschen Reich eingegliederten Teile des besetzten Polen (siehe Generalgouvernement). Frank hat seinen Amtssitz zunächst in Łódź, ab November 1939 in Krakau in der königlichen Burg Wawel. Diese Aufteilung und die Ernennung Franks verringert den Machtbereich des militärischen Oberkommandierenden Blaskowitz in Bezug auf seine Stellung als Chef der Zivilverwaltung (C.d.Z.).
27. September: Weisung Hitlers an das Oberkommando des Heeres zur Ausarbeitung des Angriffsplanes „Fall Gelb“ (den West-Feldzug)
6. Oktober: Deutschland bietet den Westmächten Frieden an
7. Oktober: das Landkreis Suwalken genannte Gebiet um Marijampolė, Litauen, wird gemäß einer deutsch-sowjetischen Übereinkunft von der Wehrmacht besetzt; später von der Besatzungsmacht in Landkreis Sudauen umbenannt.
11. Oktober: Beginn sowjetisch-finnischer Verhandlungen über die Überlassung von Stützpunkten
14. Oktober: das deutsche U-Boot U 47 versenkt das britische Schlachtschiff Royal Oak in Scapa Flow
19. Oktober: Ankunft der ersten drei Transporte von zur Arbeit gezwungenen Juden aus Wien (vom Aspangbahnhof; u. a.) gemäß Nisko-Plan zur Schaffung des Barackenlagers eines „Judenreservates“ in Nisko, Polen, in der Nähe zur Grenze mit dem sowjetisch besetzten Teil Polens. (Der Plan wird im November abgeblasen)
3. November: die USA heben das in ihnen geltende allgemeine Waffen-Ausfuhrverbot nur für Großbritannien und Frankreich auf
6. November: Bei der Sonderaktion Krakau werden von deutschen Besatzern über 180 Professoren und andere Universitätsangehörige aus der Jagiellonen-Universität entführt und in Konzentrationslagern inhaftiert.
8. November: missglücktes Bombenattentat Georg Elsers auf Hitler und die versammelte nationalsozialistische Führung im Münchner Bürgerbräukeller
ein geplantes Eingreifen Großbritanniens und Frankreichs gegen die Sowjetunion kommt nicht mehr zustande
7. Dezember: Beginn der Schlacht von Suomussalmi, in der zwei sowjetische Divisionen zerschlagen werden (bis Januar 1940)
14. Dezember: Ausschluss der Sowjetunion aus dem Völkerbund, wegen ihres Angriffs auf Finnland
17. Dezember: Kapitän Hans Langsdorff (1894–1939) befahl das Panzerschiff Admiral Graf Spee in der Mündung des Río de la Plata vor Argentinien zu versenken, damit Schiff und seine technische Ausrüstung nicht in die Hände der überlegenen Verbände der Royal Navy fallen konnte. Die gesamte Schiffsbesatzung wurde zuvor evakuiert. Den Befehl zum Kampf negierte er damit.
1940 greift das Deutsche Reich Dänemark und Norwegen an, es folgt anschließend deren Besetzung. Einmarsch in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Nordfrankreich (der so genannte Westfeldzug), der zur Besetzung von Paris führt. Die Evakuierung von über 300.000 alliierten Soldaten bei Dünkirchen gelingt. Deutsche Luftangriffe auf Großbritannien. Hitlers Militär erreichen das Hauptziel, Großbritannien aus dem Krieg herauszuhalten oder zur Aufgabe zu zwingen, nicht. Die Sowjetunion besetzt die baltischen Staaten und das rumänische Bessarabien. Planungen für den Krieg gegen die Sowjetunion. Der Abschluss eines Dreimächtepakts zwischen Italien, Japan und dem Deutschen Reich, dem danach weitere Staaten beitreten, ist ein Erfolg Hitlers in der Außenpolitik.
5. Januar: Leslie Hore-Belisha (1893–1957), der brit. Kriegsminister, Secretary of War von 1937 bis 1940, wird von PM Chamberlain entlassen. Den Hintergrund bildeten u. a. antisemitische Vorurteile gegen ihn.
10. Januar: Mechelen-Zwischenfall: ein deutsches Militärflugzeug muss in Belgien notlanden, ein Luftwaffenoffizier führt Teile des Aufmarschplanes mit sich, der damals geplante Angriffstermin 17. Januar wird verschoben
19. Januar: der französische Ministerpräsident Daladier befiehlt die Ausarbeitung der Operation Pike zur Bombardierung der sowjetischen Erdölraffinerien
30. Januar: die Schlacht um Süd-Henan dauert einen Monat und endet mit einem chinesischen Sieg
5. Februar: Planung der Landung von vier deutschen Divisionen in Narvik
11. Februar: Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und der Sowjetunion für die Dauer eines weiteren Jahres
unter dem Begriff Generalplan Ost (GPO) werden eine Reihe von Plänen, Planungsskizzen und Vortragsmaterialien zu einer möglichen neuen Siedlungsstruktur als Planungsgrundlage für eine Kolonisierung und „Germanisierung“ von Teilen des östlichen Mittel- und Osteuropas
16. Februar: Altmark-Zwischenfall, das deutsche Transportschiff „Altmark“ wird in Norwegen durch einen britischen Zerstörer aufgebracht
17. Februar: die Mannerheim-Linie in Finnland wird von sowjetischen Truppen durchbrochen
21. Februar: Weisung Hitlers für die weitere Planung im skandinavischen Raum
24. Februar: der Sichelschnittplan wird offiziell zur Grundlage der deutschen Angriffsplanung im Westen
25. Februar bis 21. März: Vermittlungsversuche von Sumner Welles
1. März: Unternehmen Weserübung – die Besetzung Dänemarks und Norwegens – wird auf deutscher Seite beschlossen, Ziel des geplanten Unternehmens ist die weitere Eisenerzeinfuhr aus dem neutralen Schweden und finnischem Nickel ins Deutsche Reich. Großbritannien wollte diese Rohstofflieferungen verhindern
13. März: Der Friedensvertrag beendet den Winterkrieg
14. März: in der Schlacht um Shanggao erringt die chinesische Armee bis zum 9. April einen Sieg
17. März: der Generalbevollmächtigte für das Bauwesen, Fritz Todt, wird zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt und kontrolliert damit praktisch die gesamte deutsche Kriegswirtschaft
ab 30. März bzw. 16. Mai 1940: die „Außerordentliche Befriedungsaktion“ (meist abgekürzt AB-Aktion) in Polen war eine Massenmordkampagne der deutschen Besatzungsmacht, gemeinsam von SS-Einsatzgruppen und örtlichen volksdeutschen Selbstschutz-Einheiten durchgeführt. Sie hatte den Charakter eines Völkermords; im Frühling und Sommer wurden im Rahmen dieser Aktion im Generalgouvernement etwa 7500 Personen verhaftet, von vorgeblichen SS-Standgerichten zum Tode verurteilt und ermordet. (Zeitraum 30. März – Juni 1940, dauerte aber darüber hinaus an und wurde nach dem 22. Juni 1941 (Angriff auf UdSSR) auf das von der Sowjetunion seit 17. September 1939 besetzte Ostpolen ausgedehnt. Dt. Kriegsverbrechen)
31. März: der Hilfskreuzer Atlantis unter Kapt. B. Rogge lief aus Kiel zu einem 600 Tage dauernden Kreuzerkrieg aus (u. a. Südatlantik und Indischer Ozean).
3. April, Katyn, Russische SFSR: Angehörige des sowjetischen Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD) beginnen (3. April bis 11. Mai) mit der Ermordung von etwa 4400 gefangene Polen, größtenteils Offiziere, in einem Wald bei Katyn, 20 Kilometer westlich von Smolensk. Diese Tat gehörte zu einer Reihe von Massenmorden an 22.000 bis 25.000 Berufs- oder Reserveoffizieren, Polizisten und anderen Staatsbürgern Polens, darunter vielen Intellektuellen. Siehe auch zur Gedenkstätte Katyn (2000 eröffnet)
8. April: die alliierte, nicht mehr ausgeführte, Operation Wilfred sollte deutsche Transporte von Eisenerz aus Schweden durch neutrale norwegische Gewässer im Rahmen des Plans R4 verhindern
Invasion Dänemarks unter dem Codewort Weserübung-Süd (16 Tote auf dänischer Seite), Regierung und König bleiben im Land
Die norwegische Küstenbatterie Oscarsborg (von 1856) vor Oslo versenkt den Schweren Kreuzer Blücher. Der König Håkon VII. gelangt durch diesen Zeitgewinn ins Exil nach England.
3. Mai Besetzung von Rjukan mit der einzigen Schwerwasserfabrik der Welt in Vemork. Sie fiel unbeschädigt in deutsche Hände, aber man stellte fest, dass der gesamte Vorrat an schwerem Wasser bereits abgegeben worden war. Dies könnte für die Heeresleitung ein Warnzeichen gewesen sein, dass die Alliierten ebenfalls an der Nutzung der Kernspaltung interessiert waren (dt. Uranprojekt). Dort später die Operation Gunnerside (vgl. Filmprojekt Operation Swallow).
sieben deutsche Armeen greifen (Fall Gelb) die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg an. Überreichung einer diplomatischen Note an die Botschafter dieser Länder um 5:45 Uhr mit der verklausulierten Kriegserklärung, dass das Reich ihre Neutralität militärisch sicherstellen wird
das Großherzogtum Luxemburg wird besetzt
bereits an diesem Tag wird das für uneinnehmbar gehaltene belgische Fort Eben-Emael durch deutsche Fallschirmjäger eingenommen
die niederländische Regierung hatte zunächst versucht, sich neutral zu verhalten, Beginn der Invasion der Niederlande
13. bis 15. Mai: Schlacht von Sedan: nach dem Durchbruch durch die Ardennen erkämpfen sich deutsche Panzertruppen bei Sedan den Übergang über die Maas
14. Mai:
der deutsche Luftangriff auf Rotterdam fordert 800 Todesopfer – die Kapitulationsverhandlungen waren bereits aufgenommen.
Kapitulation der niederländischen Truppen
der NS-Funktionär Seyß-Inquart, der bis dahin Stellvertreter des Generalgouverneurs im besetzten Polen war, wird deutscher Reichskommissar für die Niederlande
General Friedrich Christiansen war vom 29. Mai 1940 bis zum 7. April 1945 der deutsche Wehrmachtbefehlshaber und vom 10. November 1944 bis 28. Januar 1945 zugleich auch Oberbefehlshaber (OB) der dort eingesetzten 25. Armee.
18. Mai: das Gebiet Eupen-Malmedy wird in das Deutsche Reich eingegliedert
19. Mai: die deutsche 6. Armee erreicht den Fluss Schelde und stößt bis Abbeville vor. Der Vormarsch erfolgt so schnell, dass die britischen und französischen Einheiten in Nordfrankreich abgeschnitten werden; sie ziehen sich nach Dunkerque (Dünkirchen) zurück
20. Mai: Das Committee to Defend America by Aiding the Allies, welches zur materiellen und moralischen Unterstützung der Alliierten im Kampf gegen Deutschland aufruft, gibt seine Gründung bekannt.
23. Mai: Nach der Besetzung der Niederlande wurde der SS-Führer Hanns Albin Rauter zum „Generalkommissar für das Sicherheitswesen“ und Höherer SS- und Polizeiführer „Nordwest“ beim Reichskommissar für die Niederlande Seyß-Inquart ernannt. In seiner Position als Polizeikommandeur und ranghöchster SS-Führer in den Niederlanden verantwortete Rauter die Deportationen von etwa 110.000 niederländischen Juden in die Vernichtungslager (rund 6.000 überlebten), die Bekämpfung des niederländischen Widerstands und die harten Besatzungsbedingungen. Etwa 300.000 Niederländer wurden zur Zwangsarbeit ins Reich verschleppt und ihre Besitztümer beschlagnahmt. Der vom niederländischen Widerstand organisierte Generalstreik im Februar 1941 wurde auf Rauters Befehle blutig niedergeschlagen.
24. Mai: Hitlers umstrittener Stoppbefehl für die Panzerstreitkräfte der Heeresgruppe A
26. Mai – bis 5. Juni: die Schlacht von Dünkirchen beginnt; am 4. Juni Einnahme von Dunkerque
27. Mai: die britische Operation Dynamo (Evakuierung von über 300.000 alliierten Soldaten) bei Dünkirchen läuft an. Wird am 4. Juni abgeschlossen.
Frankreich bereitet sich auf die Verteidigung vor. Fall Rot ist der deutsche Deckname für die zweite Offensive in Frankreich
28. Mai: Kapitulation der belgischen Armee
29. Mai: deutsch-rumänischer Öl-Waffen-Pakt
Mai/Juni: in Polen werden im Rahmen der AB-Aktion und des Palmiry-Massakers polnische Zivilisten massenhaft ermordet
1. Juni: ein Geschwader der Legion Condor überfliegt bei Angriffen auf Frankreich die Grenze zur Schweiz. Schweizer Flieger schießen in der Verteidigungsposition davon elf deutsche Maschinen ab.
4. Juni: bei einer folgenden deutschen „Strafexpedition“ werden drei Flugzeuge der Schweiz abgeschossen[14]
5. Juni: deutsche Offensive an der Aisne und der Somme
6. Juni: die Reichsregierung protestiert gegen die Schweizer „Luftangriffe“ und fordert den Schweizer Bundesrat zu einer Entschuldigung auf (wiederholt am 19. Juni)
8. Juni: Abzug der bis dahin erfolgreichen alliierten Expeditionskräfte aus dem Gebiet von Narvik
9. Juni: Soldaten der 6. Infanterie-Division überschreiten die Seine
10. Juni:
das norwegische Militär kapituliert, König Håkon VII. und die Regierung gehen ins britische Exil
ab dieser Zeit: Shetland Bus, mit Fischerbooten flohen 1940 etwa 600 Norweger auf die britischen Shetlandinseln. 1941 bis 1945 konnten so 373 Flüchtlinge gerettet werden. Umgekehrt wurden norwegischen Widerstandskämpfer und 192 Agenten über diesen Weg nach Norwegen eingeschleust (Standorte Lunna und Scalloway bei Lerwick und Telavåg; Verluste: 33 Mann und sieben Schiffe).
Mussolini beschließt, in den Krieg gegen die beiden Westalliierten einzutreten
10.–13. Juni: Operation Cycle, Evakuierung von ca. 11.000 britischen und anderen alliierten Soldaten aus Le Havre
11. Juni: Beginn erster italienische Luftangriffe gegen das britische Malta (Bombardierungen), zunächst kein Versuch der Invasion, Blockade – brit. Bezeichnung: Zweite große Belagerung Maltas (bis Nov. 1942)
14. Juni:
• Paris wird besetzt, zuvor von französischem Militär teilweise geräumt (Paris im 2. WK)
15.–25. Juni: weitere britische Evakuierung, Operation Aerial, von mehr als 215.000 alliierten Soldaten aus Cherbourg, St. Malo und anderen Häfen nach England
17. Juni: … die als Truppentransporter eingesetzte Lancastria wird vor der Loiremündung von der deutschen Luftwaffe versenkt.
17. Juni:
der Ex-Marschall Philippe Pétain, Ministerpräsident der neu gebildeten französischen Regierung, erklärt die Niederlage Frankreichs
Der sowjetische Außenminister Molotow gratuliert dem Deutschen Reich zum Sieg über Frankreich
18. Juni: Charles de Gaulle, Militär-Staatssekretär im Londoner Exil, fordert in seinem später Apell de Londre genannten Radio-Aufruf über BBC London (mit der Unterstützung Churchills) die Franzosen auf, weiterzukämpfen – der Aufruf von London/vom 18. Juni. Er gründet in der Folge das Komitee freies Frankreich (France libre) und sammelt aus französischen Teilnehmern der Narvik-Expedition und aus den 130.000 Mann, die noch rechtzeitig aus Dünkirchen ausgeschifft worden waren, die ersten Freiwilligen als französische Einheiten in der britischen Armee (Forces françaises libres). In Frankreich entstehen in der Folge verschiedene zivile Gruppen der Résistance, aber auch Partisaneneinheiten.
Der Oberbefehlshaber der Schweizer Armee, General Henri Guisan, ordnete auf Geheiß des Bundesrats an, die eigenen Flugzeuge ab sofort am Boden zu belassen.
Der Übertritt des 45. französische Armeekorps bei Goumois im Jura unter General Marius Daille wird vom schweizerischen Bundesrat gewährt (rund 43'000 Soldaten, darunter 12.500 polnische). In der folgenden Zeit war die Schweizer Armee zum Teil bis Kriegsende für die Internierung dieser ausländischen Militärpersonen zuständig.
25. Juni: der deutsch-franz. Waffenstillstand tritt um 1:35 Uhr in Kraft
25. Juni: Öffentliche Erklärungen des Bundesrats (Regierung) an das Schweizervolk zum Waffenstillstand im Nachbarland via Radio und in der Neuen Zürcher Zeitung und zeitgleich eine geheime, Rütlirapport genannte, Befehlsausgabe des Oberbefehlshabers Henri Guisan zum Réduit-Plan für den Fall eines Angriffs der Achsenmächte. Zwei Teile einer vorsichtigen Abschreckungspolitik gegenüber den Achsenmächten. Benannt nach der Rütliwiese am Vierwaldstättersee (Ort der Befehlsausgabe in der Innerschweiz).
26. Juni: Dönitz besichtigt Lorient. In der Folge werden die Entscheidungen zum Ausbau dieser und der vier anderen Basen für U-Boote getroffen. Die ersten beiden Koroman-Bunker werden bis Dezember 1941 fertiggestellt. Sie waren Teil des „Atlantikwalls“ und der „Atlantikschlacht“ (Handelskrieg mit U-Booten; neben Brest, Saint-Nazaire, La Rochelle und Bordeaux)
30. Juni und nächste Tage: die britischen Kanalinseln nahe vor der französischen Nordwestküste werden von deutschen Truppen besetzt, Guernsey ergibt sich am 30. Juni, Jersey am 1. Juli, Alderney am 2. Juli und Sark am 4. Juli nach einer teilweisen Evakuierung der Zivilbevölkerung
3. Juli: Operation Catapult, Versenkung der französischen Flotte in Nordafrika in Mers-el-Kébir von der britischen Force H (Admiral Somerville). Dabei starben 1297 französische Seeleute, 350 wurden verwundet. Ähnliche Einsätzen vor Oran und am 8. Juli in Dakar.
Juli:
Teilung Frankreichs in einen deutsch-besetzten Teil und den unbesetzten Südost-Teil des Vichy-Regimes unter Marschall Pétain (État fr.)
General de Gaulle wird ab 1940 Organisator des externen militärischen Widerstandes mit geflohenen Truppenteilen: später „Führer des freien Frankreichs“ genannt, vom Exil in London aus (siehe Londoner Apell, Rundfunkansprache, 18. Juni)
die Résistance – der Widerstand innerhalb Frankreichs bildet sich, getragen von Gewerkschaften, den sozialistischen und kommunistischen Parteien aber auch von Konservativen, die nicht mit Pétain und den Deutschen kollaborieren wollen
19. Juli: USA, der Two-Ocean Navy Act sieht eine Vergrößerung der U.S. Navy um 70 Prozent vor
25. Juli:
Rütlirapport, Befehlsausgabe des schweizerischen OB Guisan (Rücknahme der Truppen von der Grenze, Réduit-Strategie)
Das Otto-Programm, ein „bevorzugtes Wehrmachtsprogramm“ für die danach ab Oktober wiederhergestellten bzw. ausgebauten größeren West-Ost-Eisenbahnstrecken durch das Generalgouvernement, insbesondere die Eisenbahnstrecke von Radom via Demblin nach Lublin. Zur Ausarbeitung hatte Franz Halder, seit September 1938 Chef des Generalstabs des Heeres, seinen Stab am 19. Juni oder 3. Juli 1940 beauftragt.[15]:9f. Dieser Plan wurde nach dem 31. Juli erweitert, mit anderen Plänen zusammengeführt und im Dezember (vgl. 18.) den Kriegsvorbereitungen des OKW und OKH (Fall Barbarossa) zu Grunde gelegt.
31. Juli: Hitler fasst den Entschluss zum Angriff auf die Sowjetunion im Frühjahr 1941, um sie als Festlandsdegen Englands auszuschalten.
6. August: Erzwungener Beitritt Estlands zur Sowjetunion, Annexion
7. August: Churchill und de Gaulle einigen sich auf den Accord des Chequers (Chequers-Abkommen), nach dem Großbritannien die Integrität aller französischen Besitzungen und die „integrale Restauration und Unabhängigkeit und die Größe Frankreichs“ achtet und erhält.
8. August: Der detailliert ausgearbeiteten Invasionsplan gegen Irland unter dem Codenamen Unternehmen Grün wird dem deutschen Oberkommando übergeben – Federführend war Generalfeldmarschall Fedor von Bock. Die Invasion sollte das Unternehmen Seelöwe (England) flankieren und erledigte sich mit dessen Aufgabe.
11. August: Beginn der Operation Razzle zur Vernichtung der deutschen Ernte durch Brandplättchen
13. August: „Adlertag“ während der Luftschlacht um England: massive Luftangriffe auf südenglische Stützpunkte der Royal Air Force
17. August: Hitler verhängt eine Importblockade über die Britischen Inseln
21. August: durch das brit. Gesetz Allied Forces Act 1940 erhalten bestimmte Exilregierungen das Recht eigene Truppen im Ver. Königreich als Ausdruck von deren Souverainität zu stationieren. In der Praxis waren sie dann Kombattanten der britischen Streitkräfte und in deren Führungsstruktur eingebunden.
24./25. August: erstmaliger (ungeplanter) Abwurf deutscher Bomben auf die britische Hauptstadt London, in der Folgenacht folgt der erste britische Luftangriff auf Berlin
28. August: mit dem Rüstungsprogramm B wird die deutsche Kriegswirtschaft auf einen Krieg gegen die Sowjetunion umgerüstet
In der ehemals französischen Kolonie Vietnam befand sich von 1941 bis zum Sommer 1943 und vom Herbst 1944 bis zum Kriegsende das Hauptquartier der japanischen Südarmee unter Marschall Terauchi Hisaichi. Die französische, an Vichy orientierte Kolonialverwaltung unter Admiral Jean Decoux wurde dabei nicht beseitigt (Kollaboration). Die japanische Besatzungspolitik führte zu einer Hungersnot im letzten Kriegsjahr, die über eine Million Menschen das Leben kostete.
27. September: auf Initiative Adolf Hitlers wurde der Dreimächtepakt zwischen dem Deutschen Reich, dem Kaiserreich Japan und dem Königreich Italien vereinbart. International verwendete Namen sind Patto tripartito, Tripartite Pact oder Berlin Pact. Er wurde von den Vertragspartnern auch als Achse Berlin-Rom-Tokio und die drei Beteiligten als Achsenmächte bezeichnet. Unterzeichnung im Großen Saal der Neuen Reichskanzlei, Berlin; für Japan durch Botschafter Saburō Kurusu.
12. Oktober: das Unternehmen Seelöwe wird auf unbestimmte Zeit verschoben
23. Oktober: In der Konferenz von Hendaye gelingt es Hitler nicht, Franco zu einem spanischen Kriegseintritt zu bewegen.
3. November: die griechische Armee geht erfolgreich zum Gegenangriff über, bis zum 14. November geraten die italienischen Verbände in die Defensive und werden über die Grenzen Albaniens zurückgedrängt
11. November: vom Hilfskreuzer Atlantis wird im Südpazifik der engl. Frachter Automedon mit einem Postsack an umfangreichem britischem Geheimmaterial an Bord aufgebracht, das Japan zugänglich gemacht werden konnte. Automedon-Vorfall – das Teeservice; eine Lage- und Strategieeinschätzung in Fernost (Stand August 1940; Chiefs of Staff Appreciation of Far Eastern Strategy)
11./12. November: Britischer Angriff auf den italienischen Flottenstützpunkt Tarent, drei Schlachtschiffe werden insbesondere durch den erstmaligen Einsatz eines Flugzeugträgers, der Illustrious, gegen eine Feindflotte außer Gefecht gesetzt
12. bis 13. November: Besuch des sowjetischen Außenministers Molotow in Berlin, eine Erweiterung des Dreimächtepaktes, zur Bildung eines Kontinentalblocks gegen England, auf die Sowjetunion kommt nicht zustande – Hitler ist bereits zum Krieg gegen die Sowjetunion entschlossen
14. November: deutscher Luftangriff auf Coventry (568 Menschen wurden durch diesen Angriff getötet)
Sendebeginn von Germany Calling, Deutscher Propaganda-Kurzwellen-Sender in zirka 30 Sprachen, täglich 147 Stunden Programm (bis 30. April 1945) – Kennung Germany calling! Here are the Reichssender Hamburg, station Bremen
13. Dezember: angesichts der Niederlagen des Achsenpartners erlässt Hitler mit dem Plan Marita Weisungen für einen deutschen Feldzug auf dem Balkan
16. Dezember: britischer Luftangriff auf Mannheim (Operation Abigail), gilt als erster britischer Bombenangriff mit Terrorabsicht und Experiment für spätere Brandbombenangriffe, intern als Vergeltung für die Luftangriffe auf Coventry und Southampton gerechtfertigt,
16./17. und 23. Dezember: zwei versehentliche Luftangriffe der Royal Air Force auf Basel und Zürich, zwei Tote, evtl. eine Folge der schweizerischen Verdunkelungsmaßnahmen.
18. Dezember: Hitler erlässt die Weisung Nr. 21 an das OKW, den Krieg gegen die Sowjetunion unter dem neuen Decknamen Fall Barbarossa vorzubereiten, bis dahin galt der Deckname „Otto“ (vgl. Juli).
1941 wurde der Krieg nochmals an vielen Stellen ausgeweitet. Um Italien bei seiner Invasion in Afrika zu unterstützen, befiehlt Hitler den Einsatz deutscher Truppen in Libyen. Ihnen gelingt ein Vorstoß bis Ägypten (der Hafen Tobruk wird von britischen Truppen zunächst gehalten). Der Einmarsch im Balkan führt zur Invasion Kretas und Griechenlands. Die Versenkung des Schlachtschiffs Bismarck steht für Hitlers Schwachstelle Atlantik. In Asien endete die Zusammenarbeit von Kuomintang und den Kommunisten im Krieg gegen Japan. Die Battle of Britain, der deutsche Luftkrieg zur Eroberung Großbritanniens, endete zugunsten der Royal Air Force. Auch durch den Abzug deutscher Truppen aus Frankreich nach Osten bekommt London im wahrsten Sinne wieder Luft. Am 22. Juni startet Hitler mit dem Unternehmen „Barbarossa“' den Krieg gegen den zeitweiligen Vertragspartner Sowjetunion. Mitte August wenden sich Teile der schnell vorstoßenden Wehrmacht südostwärts gegen die Ukraine bis zur Krim und nordwärts gegen Leningrad. Es kommt zum Bündnis zwischen Vereinigtem Königreich/Großbritannien und der UdSSR. Großbritannien und die USA vereinbaren die Atlantic-Charta. Japan kann durch die Eroberung des südlichen Indochinas bis Malaysia den Druck auf Chinas Nachschubwege erhöhen. Der japanische Vormarsch im Pazifik kommt auf Neuguinea zum Stehen. Der deutsche Angriff gegen die Sowjetunion kommt vor Moskau und Leningrad zum Stillstand, und in der Gegenoffensive folgen erstmals größere Geländegewinne auf alliierter Seite.
Kriegsereignisse 1941 in Europa und im Mittelmeerraum
29. Januar bis 27. März: geheime amerikanisch-britische Stabsgespräche in London führen zum Kriegsplan ABC-1, darin wird der Grundsatz „Germany first“ begründet.
der deutsche General Rommel bekommt im Februar den Befehl, mit dem Afrikakorps, den erfolglosen Bündnispartner Italien bei dessen Verteidigung in Nordafrika zu unterstützen
15. Februar : Ab diesem Datum unterstützten erstmals Cichociemni, nach der Invasion 1939 in Großbritannien als Fallschirmspringer ausgebildete, polnischen Soldaten die Heimatarmee. Ihr waren sie nach der Landung auch unterstellt. Der erste Absprung fand bei Dębowiec statt. Der letzte Absprung fand am 28. Dezember 1944 statt. Von den 316 abgesprungenen Soldaten kamen 112 ums Leben. Neun von ihnen wurden nach dem Krieg von so genannten kommunistischen Volksgerichten zur Zeit des Stalinismus verurteilt. Von den 91 Soldaten der Cichociemni, die 1944 am Warschauer Aufstand teilnahmen, starben 18 während der Kampfhandlungen.
18. Februar: das US-Leih- und Pachtgesetz (englisch: „Lend-Lease Act“) im US-Kongress
22. und 23. Februar: nach einer groß angelegten Razzia gegen Juden in den Niederlanden gab es den „Februarstreik“ gegen die Deportationen, der blutig niedergeschlagen wurde
28. Februar: Einmarsch der deutschen Armee von Rumänien bei Giurgiu aus südlich von Bukarest über die Donau und bei Dobrudscha in Bulgarien (siehe Geschichte Bulgariens)
Bulgarien tritt später an der Seite der Achsenmächte in den Krieg gegen Jugoslawien und Griechenland ein
im Dezember 1941 erklärte es Großbritannien und den USA den Krieg – jedoch nicht der UdSSR
9. März: italienische Großoffensive in Albanien gerät zum Desaster
11. März: der US-Kongress schafft mit dem Leih- und Pachtgesetz (Lend & lease act) die legale Grundlage für die vorher bereits praktizierte Unterstützung Großbritanniens, das Land wird, wie später die Sowjetunion, in großem Umfang mit Waffen und Hilfsgütern aus den USA beliefert
25. März: Jugoslawien tritt dem Dreimächtepakt bei, die Folge sind Demonstrationen und ein Putsch gegen die Regierung des Prinzregenten Paul, worauf der Beitritt 12 Tage später wieder rückgängig gemacht wird
27. März: „Weisung Nr. 25“ zur Zerschlagung Jugoslawiens in Verbindung mit dem geplanten Feldzug gegen Griechenland
Serie von Luftangriffen auf Belgrad beginnen, bis 7. April kommen etwa 500 bis 600 deutsche Flugzeuge zum Einsatz, wegen dieses Angriffes wurde nach Kriegsende der kommandierende General Alexander Löhr verurteilt und hingerichtet
21. April: 223.000 griechische Soldaten kapitulieren in Epirus, nachdem ihr Rückzugsweg abgeschnitten ist
Briten, die ebenfalls in Griechenland stationiert worden sind, bauen unterdessen eine Verteidigung an den Thermopylen auf
24. April: diese Stellungen werden überrannt, worauf die Alliierten eine amphibische Evakuierungsoperation einleiten, in der 50.000 Soldaten nach Kreta und Ägypten verschifft werden
25. April: das OKW erlässt die „Weisung Nr. 28“ (Unternehmen Merkur) zu einer Luftlande-Invasion der Insel Kreta
8. April: Im Rahmen der Operation Columba gelangte die britische Armee mittels Brieftauben an kriegswichtige Informationen aus den besetzten Ländern Westeuropas
9. April: der dänische Gesandte in Washington unterzeichnet eigenmächtig ein Abkommen über den amerikanischen militärischen Schutz Grönlands
10. April: deutsche Truppen erreichen die Festung Tobruk in Libyen und beginnen mit einer siebenmonatigen Belagerung
15. April: Nur in dieser Nacht starben beim Belfast Blitz (Serie von Luftangriffen, Nordirland; 7.4. – 6.5.) im praktisch unverteidigten Belfast etwa 1000 Menschen.
2. Mai bis 1. Juni: im Anglo-Irakischen Krieg verhindert Großbritannien einen Anschluss Iraks an die Achsenmächte
2. Mai bis Juni: Ausarbeitung der Grünen Mappe der wirtschaftlichen Richtlinien für die Besetzung in der Sowjetunion.
5. Mai: Haile Selassie kehrt nach den Niederlagen der Italiener in Ostafrika als äthiopischer Kaiser an die Macht zurück.[16]:4
9. Mai: Erbeutung des deutschen U-Boots U 110 mitsamt einer intakten Enigma-M3-Maschine und sämtlicher Geheimdokumente (vgl. „Ultra“) durch den britischen Zerstörer HMS Bulldog
10. Mai: der Stellvertreter Hitlers in der NSDAP-Führung, Rudolf Heß, fliegt mit einer Messerschmitt Bf 110 nach Schottland, um mit dem Duke of Hamilton angeblich über Frieden zu verhandeln, dabei gerät er in britische Kriegsgefangenschaft und wird später als Kriegsverbrecher verurteilt, sein Flug wird vom NS-Regime in der Öffentlichkeit als Verrat bezeichnet und Heß für verrückt erklärt
20. Mai: Luftlandeschlacht um Kreta (Op. Merkur), 593 Transportflugzeuge bringen deutsche Luftlandeeinheiten nach Kreta, die Alliierten, darunter Neuseeländer und Australier, verteidigen Kreta eine Woche. Die Operation „Merkur“ wurde durch die deutschen Truppen nur unter starken Verlusten erfolgreich abgeschlossen.
27. Mai: US-Präsident Roosevelt erklärt einen unbegrenzten nationalen Notstand
30. Mai: In der Nacht bombardierte die Luftwaffe irrtümlich die neutrale irische HauptstadtDublin
6. Juni: der Kommissarbefehl des Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Keitel – offiziell Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare – zählt zu den gut dokumentierten Völkerrechtsverletzungen der deutschen Wehrmacht, erlassen mit Bezug auf eine Weisung von Hitler vom 14. Mai, fünf Wochen vor der Invasion der Sowjetunion zur Ermordung von Kriegsgefangenen aus der Roten Armee
die Molotow-Linie war ein sowjetisches Verteidigungssystem, das entlang der aufgrund des deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrages von 1939 festgelegten Grenze zum Deutschen Reich beziehungsweise Generalgouvernement errichtet worden war
der Balkanfeldzug hatte den Angriffszeitpunkt auf die Sowjetunion um vier Wochen verschoben, der Angriff fand deshalb erst am 22. Juni statt, diese Verzögerung und ein ungewöhnlich früh einsetzender Winter führen dazu, dass der Vormarsch nicht wie geplant ablaufen kann und das operative Ziel, das Erreichen der Linie Archangelsk-Astrachan, nicht erreicht wird, obwohl auf deutscher Seite errechnet wurde, dass die Versorgung der Wehrmacht nur bis zu einer Linie ermöglicht werden könnte, die entlang Pskow, Kiew und der Krim verläuft, verlangt Hitler die Eroberung Moskaus im Rahmen eines einzigen, ununterbrochenen Feldzuges
in den frühen Morgenstunden des 22. Juni beginnt der Vormarsch von 149 Divisionen über die sowjetische Grenze, zwei Divisionen operieren von finnischem Gebiet aus, acht Divisionen waren in Norwegen stationiert, eine Division steht in Dänemark bereit, 38 bleiben im Westen, zwei Divisionen kämpfen zu diesem Zeitpunkt in Nordafrika und sieben Divisionen stehen im Balkan
trotz vieler Hinweise sind die untere und mittlere Führung der Sowjetunion nicht auf einen Angriff eingestellt, viele der sowjetischen Soldaten an der Grenze ergeben sich ohne Widerstand, während die motorisierten deutschen Truppen zunächst zügig vormarschieren
eine Folge des Winterkriegs in Finnland war, dass Stalin in der Roten Armee eine umfassende Reorganisation begann, in deren Verlauf viele Offiziere rehabilitiert werden, die bei den Säuberungen 1936/37 nach Sibirien verbannt worden waren, dies trägt erheblich dazu bei, dass die Rote Armee über eine größere Kampfkraft verfügt als es die deutsche Führung erwartet
die sowjetische Kriegsproduktion wird hinter den Ural verlegt, wo sie unerreichbar für die deutsche Luftwaffe ist
als direkte Reaktion auf den sowjetischen Angriff nimmt Finnland 1941 im Fortsetzungskrieg am deutschen Russlandfeldzug teil, um sich die verlorenen Gebiete zurückzuerobern
22. Juni: Rumänien und Italien erklären der Sowjetunion den Krieg
gegen die Kriegskonventionen töten spezielle deutsche Einsatzgruppen der SS, wie schon in Polen, direkt hinter den vorrückenden Frontlinien tausende Kriegsgefangene und Zivilisten (Massenmorde, Kriegsverbrechen)
kurz zuvor sind bereits Minsk und Bialystok in einer Kesselschlacht eingeschlossen und wenig später besetzt worden
1. Juli: Fall Broniki, sowjetisches Massaker an deutschen Soldaten
3. Juli: Rundfunkansprache Stalins. Er deutet den Krieg nun als „Grossen Vaterländischen Krieg“ bzw. ruft auf zur Befreiung Europas vom Faschismus. Als Kampfmittel nennt er den Partisanenkampf und die Politik der Verbrannten Erde.
4. Juli: etwa vier Wochen nach der Einnahme von Pinsk durch die Wehrmacht, ermordet das 2. SS-Kavallerieregiment unter dem Kommando von Franz Magill zwischen dem 5. und 13. August rund sechs Kilometer außerhalb der Stadt circa 9000 jüdische Männer.
12. Juli: ein gegenseitiges Hilfsabkommen zwischen der Sowjetunion und Großbritannien wird unterzeichnet, beide Seiten vereinbaren, keinen einseitigen Waffenstillstand mit Deutschland schließen zu wollen
Zwischen dem 13. Juli 1941 und dem 19. August 1944: lange erfolglose Luftangriffe auf Ploiești (Ölförderanlagen in Rumänien) der alliierten Mächte
25. August bis 17. September: erfolgreiche anglo-sowjetische Invasion des Iran (engl.: Operation Countenance – russ.: Sotschuwstije): die Besetzung des formell neutralen Landes dient der Sicherung der iranischen Ölfelder und der Errichtung einer südlichen Nachschublinie für die Sowjetunion
27. bis 31. August: Massenerschießung von 23.600 deportierten ungarischen Juden durch SS-Einheiten und das Polizeibataillon 320, das Massaker von Kamenez-Podolsk, in sowjetischem Staatsgebiet (Ukraine); zuvor erfolgte die Absprache des Plans mit der Wehrmacht (im Zeitraum 31. Juli – 21. August). Dabei wurden erstmals in der Sowjetunion unterschiedslos Tausende Zivilisten ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht ermordet.
4. September: „Greer“-Zwischenfall, der amerikanische Zerstörer USS Greer meldet die Position eines deutschen U-Bootes an ein britisches Flugzeug und verfolgt das U-Boot, das U-Boot schießt einen Torpedo auf den amerikanischen Zerstörer ab, die „Greer“ wirft Wasserbomben, das führt am 11. September zum „Shoot on sight“-Befehl (Schießbefehl bei Sicht) des amerikanischen Präsidenten
8. September: Beginn der Leningrader Blockade (heute St. Petersburg). Sie dauert über zwei Jahre bis zum 18. Januar 1944. Die militärische Einnahme der Stadt wurde der Wehrmacht durch Hitler verboten. Die Zivilbevölkerung der Millionenstadt wird von deutschen Truppen systematisch dem Verhungern ausgesetzt.
13. September: an diesem Tag fuhr die finnische Tarmo im Rahmen des Scheinunternehmens „Nordwind“ – ein deutsch-finnisches Unternehmen zur Deckung der deutschen Besetzung der estnischen Inseln Hiiumaa und Saaremaa gegen die Flotte der Roten Armee
15. September: Das OKW erlässt einen Befehl zu Geiselnahme und Geiselerschießung von Zivilisten (im Zusammenhang mit Angriffen auf Wehrmachtsangehörige hinter der Front) – Sühnebefehl
30. September: Massenmord im Tal Babyn Jar bei Kiew an über 30.000 Personen der jüdischen Bevölkerung der Stadt, nachdem die 6. Armee Kiew besetzt hatten überwiegend durch die Einsatzgruppe C der SS, bis November 1943 fanden weitere Massenerschießungen in der Stadt statt, bei denen insgesamt zwischen 150.000 und 200.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten ermordet wurden.
2. Oktober: 1. Moskauer Protokoll über Hilfslieferungen nach dem Leih- und Pachtgesetz an die Sowjetunion; vorgesehen sind Lieferungen im Wert von 1 Milliarde Dollar bis Juni 1942
12. Oktober: am Blutsonntag von Stanislau werden mehr als zehntausend jüdische Männer, Frauen und Kinder erschossen. Dieser Massenmord im heute zur Westukraine gehörenden Iwano-Frankiwsk gilt als Beginn der „Endlösung“ im Generalgouvernement genannten Teil Polens.
22. Oktober: So genannte Geiselerschießung durch die Wehrmacht in einem Steinbruch bei Châteaubriant (Massaker von Ch.) von 27 Gefangenen aus dem Vichy-Lager Camp de Choisel und weiteren 21 Gefangenen andernorts als so genannte Repressalie für den in Nantes erschossenen Leutnant Karl Hotz.
31. Oktober: der US-Zerstörer USS Reuben James (neutrales Land) wird bei Island torpediert, über 100 US-Marinesoldaten sterben dabei
6. November: Stalin spricht über Radio zum zweiten Mal zur gesamten sowjetischen Bevölkerung, er kündigt den baldigen Sieg über Deutschland an
7. November:
Militärparade der Roten Armee auf dem Roten Platz in Moskau
Versenkung des sowjetischen Passagierschiffs Armenija (1928) vor Gurzuf (Krim) im Schwarzen Meer. Vor diesem Datum war es als Truppentransporter eingesetzt. Ob es bei dem Einsatz zur Räumung der Hospitäler von Sewastopol als Hospitalschiff gekennzeichnet war, ist unklar. Durch den Angriff durch (mindestens) ein deutsches Flugzeug starben bei dem schnellen Untergang 4.700 bis 4.800 Menschen, es werden auch Zahlen von über 7000 Toten genannt.
14. November: der britische Flugzeugträger Ark Royal wird vom deutschen U-Boot U 81 östlich von Gibraltar versenkt
mit der neuerlichen deutschen Offensive beginnt die Schlacht um Moskau, auch dieser Anlauf bringt der Wehrmacht keinen durchschlagenden Erfolg (2. Oktober 1941 bis 31. Januar 1942)
die USA revidieren ihre Neutralitätsgesetze, US-Handelsschiffe dürfen bewaffnet werden und Kriegsmaterial an kriegführende Staaten liefern
18. November: Beginn der britischen Offensive Operation Crusader in Nordafrika
am 26. November erfolgte ein zweiter Angriff, erfolgreicher Ausbruch aus Tobruk
am 7. Dezember zieht sich das Afrika-Korps zur Gazala-Linie zurück, das Afrika-Korps unter Rommel greift Tobruk im Januar 1942 wieder an
20. November: Etwa 1.000 Menschen werden in einem ersten Zug aus München nach Litauen deportiert und dort ermordet. In weiteren 42 Transporten bis 1945 werden fast alle als Juden verfolgten Münchner in den Osten deportiert.
25. November: Verlängerung des Antikominternpaktes um 5 Jahre, Beitritt Rumäniens, Bulgariens, der Slowakei, Kroatiens, Finnlands und Dänemarks
28. November: Mit der verlorenen Schlacht von Gondar (18. Oktober bis 28. November) gegen Commonwealth-Truppen endete die italienische Kolonialherrschaft in Ostafrika
5. Dezember: bei der Schlacht um Moskau beginnt die Rote Armee mit aus Sibirien herangeführten Reserven unter General Schukow ihre umfassende Gegenoffensive
3. Juli: Der deutsche HSK 7, das ehemalige Handelsschiff Schiff 41 Komet (Ex-Ems, nach dem Fluss; Bj. 1937; umgerüstet als leichter HSKr.) bricht zu einer Kaperfahrt in Fernost auf, um über die (sowjet. kontrollierte) Nordostpassage in den geplanten Einsatzraum im Pazifik zu gelangen. (Rückkehr via Kap Hoorn und Cherbourg am 30. November 1941 nach Hamburg)
24. Juli: Japan besetzt auch den Süden Indochinas, die USA reagieren mit der Einfrierung der japanischen Guthaben, was die Exporte nach Japan praktisch zum Erliegen bringt, Großbritannien und die Niederlande schließen sich diesem Schritt an
6. September: Japan versucht zum zweiten Mal in der Schlacht um Changsha die Stadt einzunehmen, am 8. Oktober scheitert dieser Versuch erneut
18. Oktober: Regierungsumbildung in Japan, Tōjō Hideki wird Premierminister
14. November: mit der Hull-Note stellen die USA Japan bezüglich ihrer Interessensphäre in China ein letztes Ultimatum
26. November: die japanische Angriffsflotte Kidō Butai verlässt die heimischen Gewässer in Richtung Pearl Harbor
japanische Flugzeuge der Kidō Butai fliegen den Angriff auf Pearl Harbor, den wichtigsten US-Stützpunkt im Pazifik auf Hawaii, alle acht Schlachtschiffe der US-Pazifikflotte sinken oder erleiden Beschädigungen
(verspätete) Übergabe des 14-Punkte-Telegramms (es wird als eine japanische Kriegserklärung angesehen) in Washington durch Nomura Kichisaburō[17]
Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember wird das Kriegsjahr 1942 von den ersten deutschen Judendeportationen aus Frankreich, den Kämpfen um die Festung Tobruk und El Alamein, zunehmend massivere Luftangriffe auf deutsche Städte aber auch auf Tokio, die Eroberung der Philippinen, dem Anschlag auf Heydrich in Prag gekennzeichnet; deutsche Truppen erreichen den Don, es folgt der deutsche Angriff auf Stalingrad und im Gegenangriff dessen Einkesselung; Beginn des Manhattan-Projekts, die alliierte Landung in Nordwestafrika. Nach der japanischen Invasion von Niederländisch-Indien im Januar und dem Flottenvorstoß in den Indischen Ozean bringt das Jahr erste australische und US-Erfolge gegen Japan in der Midway-Schlacht und auf Neuguinea.
Kriegsereignisse 1942 in Europa und im Mittelmeerraum
1. Januar: im Weißen Haus in Washington unterzeichnen 26 Nationen die UN-Erklärung (Declaration), in der sie sich zum gemeinsamen Kampf gegen die Achsenmächte verpflichten, die 26 Unterzeichnerstaaten nennen sich Vereinte Nationen, zu denen u. a. die Sowjetunion, USA, Großbritannien, China, Belgien, Griechenland, Tschechoslowakische Republik, Indien, Luxemburg und Holland zählen, bis zum Oktober 1943 schließen sich sieben weitere, bis zum Ende des Weltkriegs noch weitere zehn Nationen dieser Erklärung an.
ab Januar 1942: die ersten „Ostarbeiter“ (Zwangsarbeit) werden mit Zügen ins Deutsche Reich deportiert, von 1942 bis 1944 werden insgesamt etwa drei Millionen Menschen aus der Sowjetunion nach Deutschland geschafft, um hier Zwangsarbeit zu leisten
erste Gegenoffensive zur Überwindung der Blockade von Leningrad: Ljubaner Operation. Sie scheiterte. Nach verlustreichen Angriffen wurde die Offensive im April 1942 beendet.
8. Januar bis 20. April: Kämpfe um Rschew (Rschew-Wjasma-Operation und deren Folge-Kämpfe bis Dezember 1942)
14. Januar: Amerikaner und Briten beschließen auf der Arcadia-Konferent die Bildung eines gemeinsamen Komitees ihrer Generalstäbe, den Combined Chiefs of Staff
im Februar: Einführung der stärker verschlüsselnden Enigma-M4 (Ultra) zur Chiffrierung des deutschen U-Boot-Funkverkehrs führt auf Seiten der Alliierten für 10 Monate zum so genannten Black-out der Dechiffrierung der Gegner-Funksprüche (seit Januar 1940 erfolgreich)
nach dem 8. Februar (tödlicher Flugzeugabsturz von Fritz Todt) ernennt Hitler den Architekten Albert Speer zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition und zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Generalinspektor für Festungsbau, Generalinspektor für Wasser und Energie, (zusätzlich 1943 zum Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion) und Fritz Sauckel zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (GBA)
11. Februar: Baubeginn der britischen Maunsell-Seefestungen, „HM Forts“ zur Luft- und Küstenverteidigung, besonders der Flussmündungen (Maunsell Sea Forts und Maunsell Army Forts, Baubeginn August 1942), Codenamen Uncle (U) und eine Zahl
14. Februar: das britische Bomber Command wird in der sogenannten Area Bombing Directive angewiesen, seine Kräfte uneingeschränkt und mit Schwerpunkt gegen Arbeiterviertel deutscher Industriestädte einzusetzen
15. Februar: Von der Gestapo wird eine Gruppe Juden aus Bytom (Beuthen) ins Hauptlager Auschwitz deportiert und sofort ermordet. Damit beginnt der Massenmord an Juden in diesem deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen.
27./28. Februar: Mit der Operation Biting bei Bruneval bei Le Havre erbeutet die britische Armee in einem Luftlandeunternehmen die Hauptbestandteile eines deutschen Radar-Funkmessgerätes. Deren Auswertung ergab wichtige Informationen über den Stand der deutschen Radartechnik.
6. März: Der deutschen Spionageabwehr gelingt in Den Haag mit der Verhaftung der „Gruppe RLS“ (britischer Deckname: “Ebenezer”) die Entschlüsselung des aufgezeichneten Funkverkehrs des Spionagenetzes und der längerfristige Zugriff darauf: das Englandspiel, auch Unternehmen Nordpol genannt, führte zur Verhaftung vieler niederländischer Agenten.
27. März: der erste Zug mit jüdischen Deportierten fährt aus Frankreich von Compiègne aus dem KZ Royallieu in Richtung der Vernichtungslager mit 1112 Deportierten ab; davon überlebten bis 1945 nur 19 Personen, es folgen 78 weitere Züge mit 75.721 Deportierten, wovon nur 2500 Personen das Jahr 1945 wieder in Freiheit erleben
28./29. März: schwerer Luftangriff auf Lübeck, die militärisch unbedeutende Stadt wurde wegen ihrer günstigen Lage und der Fachwerkbauweise ihrer Altstadt zur Erprobung neuer Angriffsverfahren angegriffen, einen Monat später beginnen deutsche Vergeltungsangriffe (Baedeker Blitz)
Im März: beginnen die NS-Deportationen von Juden aus dem Vasallenstaat Slowakei in Absprache mit dem JudenberaterD. Wisliceny, die so gen. Aktion David (ein leicht durchschaubarer Tarnname). Dabei wurden ca. 60.000 Gefangene zur Ermordung in die Konzentrationslager Auschwitz und Lublin deportiert.
3. April: Etwa 1.000 als Juden verfolgte Menschen werden in einem zweiten Zug aus München „in den Osten“ deportiert und dort ermordet; vgl. 20. November 1941
5. April: in der Weisung Nr. 41 zum Unternehmen Blau legte Hitler die Ziele der drei Heeresgruppen in der Sowjetunion für diesen Sommer fest, Heeresgruppe Süd zum Donez-Industriegebiet; Nordflügel der Heeresgruppe mit der 6. und 4. Panzerarmee sowie der rumänischen 4. Armee den Donbogen und Stalingrad erobern, danach weiterer Vorstoß in Richtung Kaukasus und Baku
23. April und 27. April: Bombardierung von Rostock
26. – 30. April: Zerstörung des Dorfs Telavåg (Norwegen) als so genannte Strafaktion der Gestapo gegen den so genannten Schiffs-Fluchtweg Shetland Bus und Gefangennahme der Bevölkerung, von den 268 Deportierten kamen 54 Personen ums Leben, weitere starben später an den Folgen
April: Die Planungen für die Operation Roundup (später noch als Operation Bolero erweitert) und die Operation Sledgehammer wurden im April 1942 den militärischen Führungsebenen der Alliierten präsentiert. Sie enthielten Grundzüge der späteren Operation Overlord bzw. Operation Neptune. Die so nicht zustande gekommene Ausführung war für die erste Hälfte des Jahres 1943 vorgesehen. Der Ansatz für Personal und Material lag zunächst deutlich niedriger als für die 1944 tatsächlich durchgeführte Landung in der Normandie.
4. Mai: der im Hafen liegende polnische Zerstörer Błyskawica beteiligt sich an der Verteidigung des erneut angegriffenen Cowes (160 Bomber). Nach den deutschen Luftangriffen nahm die Besatzung der Błyskawica auch an der Brandbekämpfung in der Stadt teil. Das Kriegsschiff eskortierte insgesamt im Krieg 83 Konvois, beschädigte durch Beschuss 3 U-Boote und schoss vier Luftwaffenmaschinen ab. Beteiligt an der Operation Torch.
5. Mai: Operation Ironclad, Beginn der engl. Besetzung der von Vichy-Frankreich bis dahin kontrollierten Insel Madagaskar (hatte keine Auswirkung auf das Gerede vom Madagaskar-Plan durch die NS-Spitze)
8. bis 20. Mai: im Unternehmen Trappenjagd vertreiben deutsche Verbände die gelandeten Truppen der Roten Armee von der Halbinsel Kertsch, die Deutschen machen 170.000 Gefangene
23. Mai: Teile der sowjetischen Angriffstruppen werden bei Charkow eingekesselt und bis Monatsende vernichtet (240.000 Gefangene)
26. Mai:
Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichnen in London einen förmlichen Bündnisvertrag, gültig bis 20 Jahre nach dem Ende des Krieges
Beginn des Unternehmens Theseus, des deutschen Angriffs an der Gazala-Front in Libyen, bei Bir Hakeim und Bir el Harmat halten französische (der Forces françaises libres) und jüdische Truppenverbände in der britischen Armee Rommels Angriff soweit auf, so dass sich das Gros der 8. brit. Armee geordnet zurückziehen kann
27. Mai: Operation Anthropoid: Anschlag auf den Leiter des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und zugleich stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, in Prag, Heydrich erliegt am 4. Juni den Folgen des Anschlags
22. Mai: Mexiko erklärt Deutschland den Krieg
29. Mai: amerikanisch-sowjetische Unterredung in Washington über eine zweite europäische Front im Jahr 1942 (Teilnehmer: Franklin D. Roosevelt, Harry L. Hopkins, George C. Marshall, Ernest J. King und Cordell Hull sowie der sowjetische Botschafter Maxim M. Litwinow)
30. Mai: Operation Millennium: das britische Bomber Command versammelt über 1000 Bomber zum bis dahin größten Luftangriff des Krieges mit Ziel Köln; bis 1945 folgen 262 Luftangriffe auf die Stadt
Gegen die sowjetische Offensive zur Überwindung der Blockade von Leningrad: Ljubaner Operation gerichteter deutscher Gegenangriff (Vernichtung der sowjetischen 2. Stoßarmee)
2. Juni: Schlacht auf der Krim um Sewastopol (7. Juni) endet am 5. Juli
6. Juni: Kriegserklärung der USA an Rumänien, Bulgarien und Ungarn
9. Juni: die bis dahin größte Totenfeier des Dritten Reiches findet für Heydrich in Berlin statt, das Dorf Lidice und der Weiler Ležáky werden als Vergeltungsmaßnahmen zerstört, in ganz Tschechien gibt es etwa 1700 Opfer der Terrorwelle nach dem Heydrich-Attentat
11. Juni: amerikanisch-sowjetischer Vertrag über die Grundsätze der gegenseitigen Hilfeleistung bei der Kriegführung in Erwägung der amerikanischen Kongressakte vom 11. März 1941 (Leih- und Pachtgesetz)
12. Juni: Operation Squabble: britische Propagandaaktion zum Abwurf französischer Fahnen über Paris
19. Juni: im Camp Ritchie, Maryland, wird das Military Intelligence Training Center gegründet, ein Ausbildungslager, in dem im weiteren Verlauf des Krieges vor allem geflohene junge Deutsche zu Nachrichtenspezialisten ausgebildet werden (Ritchie Boys)
21. Juni: Tobruks alliierter Befehlshaber Generalmajor Hendrik B. Klopper kapituliert, Rommel wird zum Generalfeldmarschall befördert
der weitere Vormarsch sollte durch Ägypten erfolgen, die Stadt Alexandria sollte fallen und der Sueskanal besetzt werden; kurz vor El Alamein haben britische Verbände einen 65 Kilometer breiten Verteidigungsgürtel aufgebaut
28. Juni: die deutsche Sommeroffensive (Fall Blau) in der Sowjetunion beginnt mit dem Angriff auf Woronesch
28. Juni bis November: Deutsche Sommeroffensive in Südrussland, geplant als „Fall Blau“. Modifiziert durchgeführt als Unternehmen Braunschweig. Der Plan umfasst den Vormarsch zum Kaukasus und zum Unterlauf der Wolga.
Juli bis November 1943: in der Aktion Reinhardt werden fast alle Juden und Roma aus dem besetzten Polen, dem Generalgouvernement, über zwei Millionen Juden sowie rund 50.000 Roma aus fünf Distrikten (Warschau, Lublin, Radom, Krakau und Galizien) in den drei Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka ermordet
ab 29. Juni: Eroberung Liepājas. Die meisten der über 7000 jüdischen Einwohner werden in den folgenden Massakern in Liepāja durch Wehrmachts- und SS-Truppenteile bei von den Tätern so genannten Geiselerschießungen ermordet. Über 3000 davon vom 15. bis 17. Dezember 1941 nahe bei Šķēde.
1. Juli: deutsche Truppen nehmen die sowjetisch besetzte lettische Hauptstadt Riga ein
ab 16. Juli: Paris – am ersten und zweiten Tag der Sommerferien verhaften über 4000 französische Polizisten auf Veranlassung der NS-Behörden in einer Razzia ab den frühen Morgenstunden 13-tausend jüdische Personen, Kinder und Erwachsene, und internieren sie, u. a. namengebend für diese erstmalige Aktion in diesem Umfang im besetzten Frankreich, im Sportpalast für Radrennen: Rafle du Vélodrome d’Hiver. Etwa zehntausend Personen gelingt es noch sich an diesen Tagen durch die Flucht der Gefangennahme zu entziehen. In den folgenden Wochen sind Pithiviers und Drancy die wichtigsten Sammellager der Gefangenen bis zum Transport in den NS-Massenmord nach Auschwitz. Weniger als 2 Prozent dieser Gefangenen aus Frankreich erleben das Kriegsende. Neben der franz. Kollaboration ist die Wertung als Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung in einem besetzten Land für diese Taten wichtig.
2. – 13. Juli: Unternehmen Seydlitz (Kämpfe von sowjet. und deutschen Kavallerieverbänden bei Rschew)
4. Juli: Ende der Schlacht um Sewastopol 1941–1942, „Unternehmen Störfang“ endet mit der Eroberung der Festung und der Gefangennahme von ca. 100.000 Rotarmisten
den rumänischen Verbündeten der dt. Armee gelingt es, die sowjetische Verteidigung an der Ostküste des Asowschen Meeres von Norden her aufzurollen und die Taman-Halbinsel von „rückwärts“ her zu öffnen
4. August: Der Schweizer Bundesrat bekräftigt in Kenntnis von deren Verfolgung in einem Beschluss die Rückweisung an den Grenzen insbesondere von jüdischen Deutschen, auch wenn den davon betroffenen Ausländern daraus ernsthafte Nachteile (Gefahren für Leib und Leben) erwachsen könnten. (nach Protokoll Bundesrat 4. August 1942)
8./9. August: Begrenzter sowjet. Angriff gegen die Belagerungstruppen (Operation Sturmwind), um die Aufführung und Radioübertragung der Leningrader Sinfonie von D. Schostakowitsch in der Stadt vorzubereiten (Leningrader Blockade). Per Lautsprecher wurde die Musik dann auch in die dt. Stellungen übertragen. (Vgl. 19. Aug.)
15. August: Nach zwei misslungenen Unternehmen der Royal Navy seit Juni gelangt ein dritter Konvoi mit überlebenswichtigen Versorgungsgütern in die Häfen Maltas (Operation Harpoon, Vigorous, Pedestal im August. Damit ist die Blockade der Mittelmeerinseln wieder aufgebrochen.) Dies sicherte weiterhin die britische Luftüberlegenheit über die sizilianische Meerenge (Straße von Sizilien vor Afrika).
19. August: Operation Jubilee (engl.: Dieppe Raid), das Landungsunternehmen/Invasion bei Dieppe an der Mündung der Arques in den Ärmelkanal (ursprünglicher Plan: Operation Rutter) wird nach hohen kanadischen und britischen Verlusten abgebrochen. 6.000 Soldaten der Alliierten landeten in der Normandie. Sie sollten eine zweite Front gegen Hitlerdeutschland eröffnen. Dieser erste Landungsversuch scheiterte – die Alliierten mussten sich unter hohen Verlusten zurückziehen.
19. August: Sinjawinsker Operation (Erste Ladoga-Schlacht), Beginn der zweiten sowjet. Gegenoffensive zur Überwindung der Blockade von Leningrad (bis 10. Oktober, Patt-Situation, Verluste Wehrm/R.A. etwa wie 1:2)
23. August: etwa 1000 Flugzeuge beginnen Brandbomben auf Stalingrad zu werfen, gleichzeitig dringen deutsche Panzer zum ersten Mal in die Außenbezirke ein
26. August: der begonnene Angriff auf Tuapse wird nach zwei Tagen angehalten
30. August bis 6. September: die Fortsetzung der deutschen Offensive in Nordafrika scheitert in der Schlacht von Alam Halfa
6. September: Noworossijsk, wichtigster Stützpunkt der Schwarzmeerflotte, wird eingenommen
Im Hochgebirge nehmen deutsche Truppen die wichtigsten Passübergänge ein und gehen vorübergehend auf breiter Front nach Süden vor – sie stehen im abchasischen Gebirgsdorf Pschu, 20 Kilometer vor der Küste des Schwarzen Meeres bei Gudauta, östlich des Elbrus stehen die deutschen und rumänischen Truppen an den Flussabschnitten des Baksan und des Terek bis Naurskaja, nördlich davon verliert sich die Front an der Kuma, in der Nogaier-Steppe und in der Kalmückensteppe
13. September: mit dem deutschen Angriff auf den inneren Verteidigungsgürtel Stalingrads beginnt die fünfmonatige Schlacht von Stalingrad (der deutsche Versuch zur Eroberung der Stadt wird unter Angriff auf Stalingrad beschrieben)
17. September: Laconia-Befehl an deutsche U-Boote zum Verhalten bei der Bergung von Überlebenden eines eigenen Angriffs auf See
September: Fertigstellung des „Generalsiedlungsplans“ durch das Planungsamt des RKF. Er beschreibt die bei Kriegsgewinn beabsichtigten Bevölkerungsverschiebungen von ca. 12 Mio. Menschen in der Sowjetunion
24. September: Zwei Agentinnen der britischen Nachrichtdienst-Spezialeinheit Special Operations Executive (SOE), Lise de Baissac (1905–2004) und Andrée Borrel (1919–1944, im KZ Natzweiler ermordet) werden per Fallschirm in Nordfrankreich abgesetzt. Sie erkunden u. a. mögliche Anlandeplätze für die alliierte Invasion. (L. Baissac kann nach dem Krieg dafür hoch dekoriert werden)
30. September (bis 12. Aug. 1944): der deutsche Fernsehsender Paris, auf franz. Paris-Télévision, nimmt nach ersten Testsendungen in Paris aus dem umgebauten Tanzpalast „Magic City“ die Ausstrahlung eines laufenden Fernsehprogramms zur Betreuung der deutschen Truppen, insbesondere der Verletzten in Militärlazaretten (Lazarettfernsehen), auf.
1. Oktober: Versenkung des in einem Konvoi nach Odessa fahrenden deutschen Transporters Salzburg (1.742 BRT) durch einen Torpedo des sowjetischen U-Boots M-118 südöstlich des Sassyksees. An Bord befanden sich rund 2.200 sowjetische Kriegsgefangene, von denen vermutlich rund 2.000 mit dem Schiff untergingen[18]. Das U-Boot wurde seinerseits kurz nach dem Angriff von den beiden rumänischen Sicherungsschiffen Sublocotenent Ghiculescu und Locotenent-Comandor Stihi Eugen mit Wasserbomben versenkt.
10. Oktober: Beginn der Battle of Bowmanville, einer zweitägigen Kriegsgefangenen-Revolte gegen die Fesselung von gefangenen deutschen Offizieren im Kriegsgefangenenlager Bowmanville (Bowmanville (Clarington) prisoner of war camp 30, Ontario, Kanada; Zusammenhang mit dem Dieppe-Unternehmen am 19. August)
10. Oktober: Ende der Sinjawinsker Operation (Erste Ladoga-Schlacht) in einer Patt-Situation (Verluste Wehrm/RA etwa wie 1:2)
13./14. Oktober: im so genannten Misotscher Ghetto kommt es zu Massenerschießungen/-morden an polnischen Zivilisten (Judenverfolgung)
18. Oktober: Nach dem nach der Haager Landkriegsordnung ungesetzlichen Kommandobefehl Hitlers an die Wehrmacht wurden Angehörige alliierterKommandotrupps (engl. Commandos) unverzüglich ermordet oder dem Sicherheitsdienst der SS (SD) übergeben. Der Befehl wurde streng geheim gehalten und in der Regel befolgt.
der britische Zerstörer HMS Petard bringt das deutsche U-Boot U 559 auf und kann das Auffinden der dt. Funkunterlagen verheimlichen. In der Folge (12. Dezember) gelingt erneut die Dechiffrierung des Funkverkehrs (Ultra) mit der verbesserten Chiffriermaschine Enigma-M4.
8. bis 11. November: Operation Torch, britisch-amerikanische Truppen landen bei Casablanca (Marokko) sowie Algier und Oran (Algerien) und leiten somit den Zwei-Fronten-Krieg in Nordafrika ein, die deutsche Seite reagiert mit dem Unternehmen Anton (s. u.): die Wehrmacht besetzt Südfrankreich und Tunesien. Die USS Texas gibt dabei effektive Artillerieunterstützung.
9. bis 12. November: Operation Hubertus: deutsche Sturmpioniere sollen im Kampf um die Stalingrader Industriekomplexe die Entscheidung bringen
11. November: Besetzung von Südfrankreich
Unternehmen Anton (seit Mai 1942 bestehende Planung) 1. Armee und 7. Armee rückten parallel zur spanischen Grenze bzw. Mittelmeerküste vor.
Die Besatzung des U-Boots Casabianca (Denkmal seit 2004 in Bastia) der französischen Marine kann vor der deutschen Einnahme von Toulon im November 1942 unter Beschuss aus dem Hafen ausbrechen und sich nach Algier, Französisch-Nordafrika, absetzen und den FFL anschließen. (Zwischen Dezember 1942 und 1944 führte die Casabianca sieben Geheimmissionen durch, in deren Verlauf sie Waffen, Ausrüstung und Personen nach Korsika und in die Provence zur Unterstützung des Maquis transportierte, genannt Pearl Harbour.)
13. November:
Tobruk ist wieder in britischer Hand
es kommt zu ersten Kampfhandlungen zwischen US-amerikanischen und deutschen Truppen
19. – 23. November: Operation Uranus: Gegenoffensive der Roten Armee bei Stalingrad, dabei werden die rumänischen Linien im Norden und Süden durchbrochen, wenige Tage später vereinen sich diese beiden Stoßkeile bei Kalatsch am Don, damit ist die 6. Armee in Stalingrad eingekesselt, General Paulus fühlt sich an den Haltebefehl Hitlers gebunden und kann sich nicht dazu durchringen, den Befehl zum damals noch möglichen Ausbruch (Rückzug) zu geben
22. November: der Hilfskreuzer Atlantis unter Kapt. B. Rogge wird durch den britischen Schweren Kreuzer Devonshire zwischen Brasilien und Westafrika versenkt. Er konnte vorher 19 Handelsschiffe mit knapp 128.000 BRT versenken und drei Schiffe mit 18.253 BRT als Prisen aufbringen.
Seit November: Vergrabene Leichen im deutschen Vernichtungslager Belzec wurden seither massenhaft exhumiert und zur Beseitigung von Spuren der Shoah auf großen Rosten aus Eisenbahnschienen verbrannt.
12. bis 23. Dezember: Unternehmen Wintergewitter: Entsatzangriff der 4. Panzerarmee unter General Hoth, der bis zu 60 Kilometer an die eingeschlossenen Truppen in Stalingrad heranführt, scheitert
In der „Aktion Zamość“ (27. November 1942 bis 15. August 1943) wurde von SS-/Polizeikommandos die Bevölkerung zusammengetrieben und in das Sammellager Zamość abtransportiert, 110.000 Polen wurden bis August 1943 aus 300 Dörfern von SS-, Polizei- und Wehrmachteinheiten vertrieben, mit 34 Ortschaften wurde vorgeblich wegen Widerstands- und Partisanentätigkeit ähnlich wie mit Lidice verfahren, es folgten die militärischen Antipartisanenaktionen „Aktion Werwolf I/II“, eine Abteilung der polnischen Heimatarmee und die 3. Kompanie „Grzmot“ der Bauernbataillone (Bataliony Chłopskie), zusammen etwa 400 Mann, kämpften gegen die etwa 1900 Mann starken deutschen Sicherungstruppen, bei den deutschen Vergeltungsmaßnahmen für den Widerstand kamen 7000 Menschen ums Leben, am 30. Juni 1943 erklärte Himmler das gesamte „Generalgouvernement“ zum Bandenkampfgebiet, Abbruch der Aktion durch O. Globocnik
4. Dezember: amerikanische Bombardierung von Neapel
12. Dezember: der britische Zerstörer HMS Petard bringt am 30. Oktober 1942 im Mittelmeer das deutsche U-Boot U 559 auf -> in der Folge gelingt erneut die Dechiffrierung des mit der Enigma-M4 verschlüsselten deutschen Funkverkehrs
24. Dezember: im Raid auf Tazinskaja wird die Luftversorgung Stalingrads unterbrochen
11. Januar: Beginn der japanischen Invasion von Niederländisch-Indien. die Niederländer kapitulierten am 1. März, niederländische Einwohner wurden gefangen genommen
23. Januar: Rabaul an der Nordostspitze auf New Britain (Neuguinea) wird von japanischen Truppen eingenommen und in den Folgejahren als Festungsstützpunkt ausgebaut. Dies war aus der Sicht der Gegner der Beginn der
Schlacht um Neuguinea (the New Guinea campaign 42-45), das alliierte Vorrücken entlang der Nordküste Neuguineas. Diese strategische Bewegung eröffnete kriegsentscheidende Angriffspositionen gegen Japan. Dauer bis August 1945.
25. Januar: Thailand erklärt auf der Seite Japans den Alliierten den Krieg
Japan. Truppen landen nördlich von Surabaja auf Java
Bei einem Aufstand in dem neuseeländischen KriegsgefangenenlagerFeatherston werden 48 Japaner und ein Neu-Seeländer von der Wachmannschaft erschossen. Hintergrund war ein Sitzstreik der Gefangenen als Form der Arbeitsverweigerung.
19./20. März: dem US-General MacArthur gelingt der Rückzug nach Australien
MacArthur sagt im Bahnhof Terowie, Südaustralien, 220 km nördl. von Adelaide erstmals den auf die Philippinen bezogenen Satz: “I came through and I shall return”, auf dem Weg nach Melbourne (dort am 21. März)
5. April: Die 1. Gruppe der alliierten Verbände zur Verteidigung Ceylons lief aus dem Hafen des Addu Atolls aus. Die Gruppe 2 folgte am Morgen des folgenden Tages.
In der Folge beginnen die Japaner auf dem chinesischen Festland bei der Suche nach den dort gelandeten Piloten die Schlacht von Zhejiang-Jiangxi, bei der 250.000 chinesische Zivilisten getötet werden
MacArthur wird vom US-Präsidenten zum Supreme Commander of Allied Forces in the Southwest Pacific Area (SWPA) ernannt, GHQ in Melbourne
19. April: japanische Landung in Niederländisch-Neuguinea
30. April: Japan unterbricht die Verbindung nach China durch die Eroberung von Lashio in Burma
3. Mai: Japanische Invasion von Tulagi, Operation MO (Mo Sakusen oder Port Moresby Operation)
6. Mai: die Philippinen sind vollständig von Japan erobert
6. bis 8. Mai: Schlacht im Korallenmeer, südlicher Vormarsch der japanischen Invasionsflotte auf Port Moresby gestoppt
dabei am 8.: ein Flugzeugträger, die USS Lexington, wurde mehrfach getroffen, gerät in Brand und wird schließlich selbst versenkt. 2018 wurde der Rumpf des Wracks ca. 3000 m unter Wasser wieder geortet und gefilmt.
11. Mai: der Minenkreuzer Okinoshima, das Flaggschiff der nach Nauru laufenden japanischen Invasionsflotte wird vom U-Boot USS S-42 versenkt, die Flotte dreht ab
16. Mai: die alliierten Truppen ziehen sich aus Burma nach Indien zurück
Mai, ab 5. Mai: Madagaskar, von dem mit Deutschland kooperierendem französischen. Vichy-Regime kontrolliert, wird zur Sicherung von Rückzugspositionen von britischen Truppen besetzt – Operation Ironclad (bis 8. November)
4. bis 6. Juni: Schlacht um Midway. Japan verliert alle vier eingesetzten Flottenträger (von insgesamt sechs zu diesem Zeitpunkt), die USA einen von drei Trägern
6. Juni: die Schlacht um die Aleuten (amerikanisches Territorium südwestlich von Alaska) beginnt; sie ist erst am 15. August 1943 mit der Rückeroberung beendet. Japanische Truppen besetzen die westlichen Inseln Attu und Kiska. Dazu auch Bau einer Straßenverbindung durch den kanadischen Teil Alaskas.
31. Juli: amerikanische B-17 starten ein siebentägiges Bombardement auf Tulagi und Guadalcanal
7. August: amerikanische Truppen beginnen die Schlacht um Guadalcanal auf den Salomonen, die Kämpfe bis zur Aufgabe der Japaner dauern bis zum 8. Februar 1943
13. August: auf Neuguinea erfolgt der japanische Vormarsch entlang des Kokoda-Trails über die Berge nach Port Moresby
25. August: Ozeanien und Nauru wird von japanischen Einheiten eingenommen
5. September: In der Schlacht um die Milne-Bucht (seit 25. Aug.) besiegen die Alliierten (australische Soldaten) erstmals japanische Landstreitkräfte (an der Ostspitze von Papua-Neuguinea)
9. September: ein japanisches Kleinflugzeug, gestartet vom U-Boot I-25, wirft Bomben in einen Wald bei Mount Emily in Oregon um Waldbrände zu entfachen
17. September: der japanische Vormarsch auf Neuguinea kommt bei Ioribaiwa in Sichtweite von Port Moresby zum Stehen
24. September: japanische Verbände beginnen die Invasion der Gilbertinseln auf Maiana
29. September: wiederholte Bombardierung eines Waldes in Oregon von Bord eines japanischen Kleinflugzeuges der I-25 (U-Boot)
Stichworte für das Kriegsjahr 1943 sind: Sowjetische Armeen erreichen den Sieg in Stalingrad – eine erste bedeutende deutsche Kapitulation. Im März erobern deutsche Truppen das Gebiet bis zum mittleren Donez zurück, aber nach mehreren sowjetischen Gegenoffensiven in den folgenden Monaten muss die Wehrmacht an der ganzen Ostfront den Rückzug antreten. Der militärisch unbedeutende Aufstand im Warschauer Ghetto wird ein bleibender moralischer Sieg der jüdischen Häftlinge. Die Atlantikschlacht geht für die deutschen U-Boote verloren. Alliierte Truppen landen in Sizilien. Italien verlässt das Bündnis mit Hitler. Die Lufthoheit der Alliierten in Europa wird immer erdrückender. Mit der Rückeroberung der Salomonen beginnt die amerikanische Taktik des Inselspringens im Pazifik.
Kriegsereignisse 1943 in Europa und im Mittelmeerraum
12. bis 30. Januar: Beginn der Operation Iskra (2. Ladoga-Schlacht), dabei wird am 18. Schlüsselburg und damit ein schmaler Versorgungskorridor für das belagerte Leningrad zurückerobert
18. Januar: Besatzungstruppen unter F. v. Sammern, mindestens 1000 Mann, versuchen das erstmal die Gefangenen im Warschauer Ghetto in Vernichtungslager zu deportieren und stoßen dabei auf organisierte massive und zunächst erfolgreiche Gegenwehr.
23. Januar: britische Einheiten besetzen Tripolis, im März und April werden die Achsenmächte schließlich im Brückenkopf Tunesien eingeschlossen (Tunesien-Feldzug), an der Mareth-Linie wird noch Widerstand geleistet, Einsatz von Regimentern der Strafdivision 999
26. Januar: die Alliierten rufen auf der Casablanca-Konferenz als Ziel die Forderung der „Bedingungslosen Kapitulation“ der Achsenmächte aus
29. Januar: Militärgerichtsbarkeit – Für Fälle der Wehrkraftzersetzung erhielt durch die Verordnung vom 29. Januar 1943 (RGBl. I S. 76) der Volksgerichtshof grundsätzlich die Zuständigkeit für Fälle „öffentlicher Zersetzung“ sowie auf Antrag auch Fälle „vorsätzlicher Wehrdienstentziehung“ (§ 5 Absatz 1 Nr. 1 und 3 der Kriegssonderstrafrechtsverordnung. Das hob die Zuständigkeit der Kriegsgerichte bzw. des Reichskriegsgerichts auf).
Februar bis April: Operation Winterzauber, ein Massenmord durch SS-Kräfte im Rahmen der vorgeblichen Partisanenbekämpfung im Norden Weißrusslands und dem Westen Russlands
2. Februar: Letzte isolierte Einheiten kapitulieren. Paulus, noch am 30. zum Generalfeldmarschall befördert, bleibt angesichts der aussichtslosen Lage nur die Möglichkeit der Kapitulation, worauf knapp 100.000 Soldaten in Gefangenschaft geraten. Von ihnen werden nur etwa 6.000 nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren. Die Todeszahlen sind auf beiden Seiten um ein Vielfaches höher, die Schlacht von Stalingrad markiert auch einen psychologischen Wendepunkt im Krieg.
16. Februar: die Stadt Charkow wird von Truppen der Wehrmacht und Waffen-SS gegen den Befehl Hitlers aufgegeben, um einer drohenden Einkesselung zu entgehen
21. Februar: eine deutsche Gegenoffensive beginnt („dritte Schlacht um Charkow“), bis zum 5. März wird das Gebiet bis zum mittleren Donez zurückerobert; dabei erhebliche Geländegewinne und wieder eine geschlossene Front hergestellt, der im Frühjahr 1943 potentiell bevorstehende Zusammenbruch der Ostfront wird so verhindert, bis zum 14. März wird Charkow durch Truppen der Waffen-SS zurückerobert
22. März: im weißrussischen Dorf Chatyn werden 152 Personen (darunter 76 Kinder) von der SS-Sondereinheit Dirlewanger ermordet und das Dorf zerstört, in Chatyn steht heute die Gedenkstätte der Republik Belarus stellvertretend für 185 weitere mit ihren Bewohnern niedergebrannte Dörfer dieser damaligen Teilrepublik
27. März: Beim erfolgreichen Anschlag auf das Einwohnermeldeamt Amsterdam wurden Einwohner-Unterlagen zerstört um die Verfolgungsmaßnahmen der Gestapo in der Stadt zu erschweren
1. April: Bei Bombenabwürfen der Alliierten auf die Schweiz starben in den Jahren 1939 bis 1945 insgesamt 84 Menschen. Bei der versehentlichen Bombardierung der auf deutschen Druck hin verdunkelten Stadt Schaffhausen kamen an diesem Tag davon 40 Menschen ums Leben und 270 wurden zum Teil schwer verletzt. Seit Oktober 1943 nahm die Schweizer Luftwaffe ihre seit Juni 1940 auf deutschen Druck hin eingestellten Abfangmassnahmen wieder auf und versuchte, alliierte Bomber zur Landung in der Schweiz zu zwingen.
19. April: Aufstand im Warschauer Ghetto: die verbliebenen Ghettobewohner sollen in Vernichtungslager, die meisten nach Treblinka, verschleppt werden, die Jüdische Kampforganisation (polnisch Żydowska Organizacja Bojowa oder ŻOB beziehungsweise ZOB) wehrt sich im mehrere Wochen dauernden Aufstand im Ghetto. Der Aufstand wird bis zum 16. Mai von der SS unter Jürgen Stroop blutig niedergeschlagen, später gab es noch ein KZ in Warschau auf diesem Gelände
13. Mai: Kapitulation der deutschen Truppen in Tunesien
11. bzw. 13. Juni: Die Garnisonen der Inseln Pantelleria und Lampedusa kapitulierten nach einer Serie von Bombardierungen (Operation Corkscrew; mit Mussolinis Zustimmung wegen Wassermangels) kampflos gegenüber brit. Truppen.
5. bis 16. Juli: das Unternehmen Zitadelle soll den sog. Frontbalkon bei Kursk ausräumen und große Teile der Roten Armee einkesseln und vernichten. Die Operation gipfelt in der größten Panzerschlacht der Geschichte; der von der Roten Armee vorausgesehene Angriff bleibt stecken
19. Juli: Rom/Feltre: Nach Luftangriffen auf Genua, Turin und Mailand durch die brit. Luftwaffe kam es zum ersten Angriff des Kriegs auf Rom, an dem über 500 US-Bomber beteiligt waren. Italiens Diktator Mussolini erfährt davon bei Besprechungen mit Hitler in Feltre (Venetien).
22. Juli: die sizilianische Regionalhauptstadt Palermo wird von den Alliierten besetzt
24./25. Juli: Beginn massiver Luftangriffe auf Hamburg (vor allem von jeweils über 700 RAF-Bombern, auch 2 Angriffe von US-Bombern; Tarnname in der Planungsphase war Operation Gomorrha; Dauer bis zum 3. August; im Schnitt erfolgte jede zweite Nacht ein Großangriff.) Mind. 35.000 Menschen, fast nur Zivilisten, sterben.
10. bis 17. August: Unternehmen Lehrgang, Räumung Siziliens nach der erfolgreichen Landung der Alliierten (Operation Husky) über die Seestraße von Messina aufs Festland. Insgesamt wurden über 100.000 Soldaten, ca. 10.000 Fahrzeuge Material etc. evakuiert.
14. August: Rom wird wiederholt zur offenen Stadt erklärt. (Anfang Juni 1944 erklärte FM Kesselring Rom zur „offenen Stadt“ und zog bis auf eine Nachhut alle Truppen ab.)
August/September: Beginn der Operation Barclay, Täuschungsmanöver mit einer fiktiven britischen 12. Armee, die überwiegend in Ägypten stationiert sei durch fingierten Funkverkehr und regelmäßige Übungen. Der deutsche Gegner sollte vom Ziel der nächsten Invasion abgelenkt werden.
8. September: nach dem ital. Waffenstillstand mit den Alliierten wird von der deutschen Wehrmacht der Fall Achse eingeleitet, in dem alle italienischen Truppenverbände entwaffnet und Rom besetzt wird
Die Wehrmacht besetzt die noch nicht von den Alliierten befreiten Teile Italiens einschließlich der Hauptstadt Rom (nicht des Vatikanstaates)
12. September: im Unternehmen Eiche gelingt es deutschen Fallschirmjägern, Mussolini aus der italienischen Gefangenschaft am Gran Sasso in den Abruzzen zu befreien. Mussolini wird zunächst nach Ostpreußen, dann nach Schloss Hirschberg gebracht, um wenig später eine Marionetten-Regierung in Norditalien zu leiten (Republik von Salò) und damit nur noch scheinbar den Kampf Italiens als deutscher Verbündeter fortzusetzen
21./22. September: Massaker auf Kefalonia: nachdem sich die auf der griechischen Insel Kefalonia stationierten italienischen Soldaten ihrer Entwaffnung widersetzen, werden zwischen dem 18. und 23. September etwa 5000 gefangengenommene Italiener von deutschen Gebirgsjägertruppen erschossen (Kriegsverbrechen)
23. September (bis zum 25. April 1945): Die vom NS-Staat abhängige Italienische Sozialrepublik (auch italienisch Repubblica Sociale Italiana – RSI, Republik von Salò). Regierungssitz war Salò am Gardasee bzw. ab 1944 Mailand mit dem pro forma-Staatschef B. Mussolini.
27. September: Beginn des als die Vier Tage von Neapel bezeichneten Aufstands der Zivilbevölkerung bis zum 30. September, in dem sie sich selbst von der Besatzung deutsche Truppen kurz vor den heranrückenden alliierten Truppen befreite.
29. September: ein zweiter alliierter-italienischer Waffenstillstand von Malta wird an Bord der Nelson von den Generälen Dwight D. Eisenhower und Pietro Badoglio unterzeichnet, auch ital. Armistizio lungo. Er erweiterte den vom 3. September.
danach: Rückzug der deutschen Truppen bis auf die Gustavlinie, ungefähr 100 Kilometer südlich von Rom, über die Volturno-, Barbara- und Bernhardt-Line
5. Oktober: ganz Korsika ist befreit (ab 11. November 1942 gab es zunächst eine italienische und später auch deutsche Besatzung), damit war die Befreiung Europas vom Süden her an das Festland Frankreichs herangerückt
13. Oktober: Kriegserklärung Italiens – die Regierung Badoglio erklärt, als eine damit erfüllte Waffenstillstandsbedingung, dem Deutschen Reich den Krieg, an der Seite der offiziellen italienischen Verbände operiert eine kampfstarke Partisanenarmee von 256.000 Frauen und Männern, die 1944 mit ihren Kampfhandlungen etwa zehn Wehrmacht-Divisionen binden
16. Oktober: deutsche Truppen (Beteiligung der Wehrmacht fragl.? Unter dem Kommando von Theodor Dannecker) nehmen in einer Razzia über 1000 jüdische Bewohner von Rom gefangen und deportieren sie am 18. in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (Nur 16 dieser 1023 italienischen gefangenen Juden werden das Kriegsende erleben)
26. Oktober: der Shetland Bus, statt mit Fischerbooten fahren erstmals die drei umgebauten amerikanischen U-Boot-Jäger Hessa, Hitra und Vigra unter norwegischem Kommando die Route
30. Oktober: die Außenminister der drei führenden Alliierten beschließen die Moskauer Deklaration über die Grundlagen ihrer weiteren Zusammenarbeit
18. November: britische Luftverbände bombardieren Lund in Schweden
Dezember 1943 bis Juli/August 1944: Einrichtung der Abwehrstelle Arras (kurz Abwehr Arras oder Ast Arras, auch 430) der militärischen deutschen Abwehr in Arras, Département Pas-de-Calais, zur Sicherung der V1-Flugbomben-Abschuss-Stellen und zum Begleitschutz der Flugkörperteile dorthin (V1 = Fieseler Fi 103; s.a.:Vergeltungswaffe)
Im Dezember überträgt US-Präsident Roosevelt General Eisenhower das Amt des Supreme Allied Commander in Europe (dt. etwa OB Europa), SHAEF. Er bezog Thatched House Lodge im Richmond Park als Quartier südwestlich von London für die Zeit bis Mai 1945. Das HQ steht ab März 1944 nahe im Camp Griffiss im Bushy Park.
20. bis 28. Dezember: Schlacht um Ortona, auch „Italienisches Stalingrad“ genannt, um den für den Nachschub wichtigen Tiefwasserhafen an der Ostküste (deutsches Fallschirmjägerreg. 3 der 1. Division und kanadische 1. Infanteriedivision)
Im Februar besetzen japanische Truppen Kwangtschouwan (Guangzhouwan), ein französisches Pachtgebiet. Es unterstand als Territoire de Kouang-Tchéou-Wan dem Gouverneur von Französisch-Indochina (Vietnam). Es liegt im Bereich einer Bucht des Chin. Meeres auf der südchinesischen Halbinsel Leizhou (nördlich der Insel Hainan).
2. März: die Flugzeuge der Royal Australian Air Force und der US-Navy gewinnen die Schlacht in der Bismarcksee, die bis zum 4. März andauert, damit wird eine Nachschublieferung von rund 7000 japanischen Soldaten nach Neuguinea verhindert
18. April: der japanische Admiral Yamamoto Isoroku wird beim Anflug auf Bougainville mit seinem Flugzeug abgeschossen (auf den Salomonen, der Planer des Angriffs auf Pearl Harbour)
12. Mai: auf dem chinesischen Festland beginnt die Schlacht um West-Hubei, sie endet am 3. Juni mit einem Sieg der chinesischen Revolutionsarmee
Mai: US-Truppen erobern die Insel Attu – westliche Insel der Aleuten, südwestlich von Alaska (Teil der Schlacht um die Aleuten seit 6. Juni 1942)
15. August: US-Truppen landen auf der geräumten Insel Kiska – eine der westlichen Inseln der Aleuten, südwestlich von Alaska. Ende der Schlacht um die Aleuten seit 6. Juni 1942
September: Die bis dahin neutrale portugiesische Kolonie Macau, Stadt und Hafen auf einer Halbinsel Chinas, kommt unter ein japanisches Protektorat. Es kommt mehrfach zur amerik. Bombardierung von Treibstoff-Lagern.
Einnahme der chinesischen Stadt Changde, Provinz Hunan (früher Langzhou) durch die Japaner, in der folgenden Schlacht um Changde bis zum 20. Dezember wieder zurückerobert
Das Kriegsjahr 1944 ist vor allem durch wichtige Erfolge der Alliierten gekennzeichnet: Im Januar wird der Belagerungsring um Leningrad aufgebrochen. Im Westen gelingt die Invasion in die Normandie; Paris wird befreit. Im Osten gelingt es der Roten Armee die Heeresgruppen Mitte und Süd entscheidend zurückzuwerfen. Erst in Ostpreußen kommt die Offensive im Oktober vorübergehend zum Stehen. In Italien gelangen die Alliierten bis nördlich einer Linie Rimini-Rom voran. Allein in Asien führt eine japanische Offensive in China zu einer Landverbindung nach Indochina und damit zu einem Teilerfolg der Achsenmächte. Aber im Oktober gelingen die Rückeroberung der Philippinen und die Vernichtung der kaiserlich japanischen Marine.
(Für dieses Jahr wurde eine zusätzliche Unterteilung für die Kriegsschauplätze in Ost- und Westeuropa vorgenommen).
14. Januar: Beginn des erfolgreichen sowjetischen Angriffs auf den deutschen Belagerungsring um Leningrad, die Leningrad-Nowgoroder Operation, (bis zum 1. März; Unteroperationen: Krasnoseljsk – Ropschaer, Nowgorod – Lugaer, Kingissepp – Gdower und die Staraja Russa – Noworschewer Operation)
die Sowjetunion setzt nach: ihre Frühjahrsoffensive bringt weitere Gebietsgewinne und die Wehrmacht zieht sich bis zum Peipussee zurück
7. – 27. Februar: eine Serie sowjetischer Luftangriffe auf Helsinki mit über 2000 Bombern (6./7., 16./17., 26./27. Febr.). Sie wurden mit Angriffen auf Flugplätzen bei Leningrad beantwortet.
22. Februar: sowjetische Bombardierung von Stockholm (ca. 30 Bomben, Grund blieb unbekannt)
Im März: Beginn der bis Sommer 1944 anhaltenden Heu-Aktion. Dabei wurden 30.000 bis 50.000 zehn- bis fünfzehnjährige Kinder aus Osteuropa nach Deutschland verschleppt, um als Zwangsarbeiter eingesetzt zu werden.
12. bis 19. März: im Wehrmacht-Konzentrationslager Osaritschi für 40.000 so genannte arbeitsunfähige Zivilisten (südlich der weißrussischen Stadt Bobrujsk) werden unter Beteiligung des Sonderkommandos 7a der Einsatzgruppe B durch die 9. Armee in nur einer Woche mindestens 9000 Menschen ermordet. Nicht nur auf dem Transport, sondern auch nach erfolgter Internierung schossen die Wachmannschaften der 35. Infanterie-Division oft beim geringsten Anlass oder ganz ohne Grund, auch auf Kinder. Nach weißrussischen Quellen kann es dort insgesamt 20.000 Todesopfer gegeben haben.
9. Juni: die Offensive an der finnischen Front auf der Karelischen Landenge, die Wyborg-Petrosawodsker Operation, beginnt (bis 9. August), Ende Juni kommt dieser Angriff auf Höhe der alten Grenze von 1940 zum Halt
22. Juni: Operation Bagration, auch Großoffensive im Raum Witebsk-Orscha – Beginn der Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte, wodurch die Rote Armee bis kurz vor Warschau und Ostpreußen gelangt, am 3. Juli wird Minsk von der sowjetischen Armee zurückerobert, 100.000 deutsche Soldaten geraten in Gefangenschaft
17. Juli: 57.000 deutsche Kriegsgefangene werden durch Moskau in die Gefangenschaft geführt.
23. Juli: Das KZ Majdanek (in Vorort von Lublin) wird als erstes der deutschen Vernichtungslager durch alliierte Truppen, hier der Roten Armee, befreit, es folgen international beachtete Presseberichte.
Ein alliierter Luftangriff auf Magdeburg tötet 683 Menschen.
Im Schwarzen Meer versenkt das sowjetische U-Boot SC-215 das MS Mefküre, die über dreihundert jüdische Flüchtlinge an Bord hat. Das Schiff fuhr unter türkischer Registrierung und führte die neutralen Fahnen der Republik Türkei sowie des Roten Kreuzes. Es fuhr im Konvoi mit den Schiffen Bulbul und Morina, von denen jedes mit über 300 Passagieren unterwegs war. Es gab elf Überlebende.
16. bis 20. August: Im Unternehmen Doppelkopf gelingt es der deutschen 3. Panzerarmee, die Landverbindung zwischen den Heeresgruppen Mitte und Nord zeitweilig wiederherzustellen
18. August: Die Rote Armee erreicht die Grenze Ostpreußens.
23. August: König Michael von Rumänien erklärt einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion (Königlicher Staatsstreich in Rumänien 1944), wenig später tritt Rumänien in den Krieg gegen Deutschland ein, nachdem die Luftwaffe am 23. und 24. Bukarest bombardiert hat, dieser Frontwechsel war bereits mehrere Monate zuvor in Verhandlungen mit den alliierten Mächten geplant worden. Die Sowjetunion besetzt das Land.
2. September: Finnland verlangt von Deutschland die Räumung seines Territoriums, Beginn des so genannte Lapplandkriegs am 19. September. Finnland wurde im Waffenstillstand mit Moskau verpflichtet, die bisher verbündeten deutschen Truppen mit militärischen Mitteln innerhalb von 14 Tagen zu vertreiben. Da diese Frist nicht eingehalten werden konnte, entstand ein Scheinkrieg. Durch ein Feuer, ausgelöst durch die Explosion eines Munitionszuges, brannte dabei die Stadt Rovaniemi restlos nieder. Die Kampfhandlungen zogen sich bis zum Frühling 1945 hin. Die deutschen Truppen zogen sich dabei nach Norden zurück, um nach Norwegen zu entkommen. Der letzte besetzte Ort Finnlands war am 27. April geräumt, das Dorf Kilpisjärvi.
3. September: Die 20. Gebirgsarmee leitet das Unternehmen Birke, die Absetzbewegung in Finnland, ein
5. September: Die Rote Armee nimmt Bulgarien ein; Bulgarien erklärt Deutschland den Krieg, dem folgt am 9. September dort ein kommunistischer Staatsstreich.
14./15. September: Die Wehrmacht versucht im Unternehmen Tanne Ost vergeblich, die finnische Insel Hogland zu besetzen.
16. September bis 24. November: In der Baltischen Operation der Roten Armee gerät das Baltikum wieder weitgehend unter die Kontrolle der Sowjetunion, die deutsche Heeresgruppe Nord wird im Kurland-Kessel abgeschnitten und muss über die Ostsee versorgt werden.
19. September: Finnland muss im Waffenstillstand das Gebiet von Petsamo an die Sowjetunion abtreten.
1. Oktober: Truppen der Roten Armee betreten zum ersten Mal jugoslawisches Gebiet.
7. Oktober: Im deutschen KZ Auschwitz-Birkenau findet ein Aufstand des jüdischen Sonderkommandos (die Häftlinge, die die Gaskammern und Krematorien bedienen mussten) statt, weibliche Gefangene hatten Sprengstoff von ihrer Zwangsarbeit in einer Waffenfabrik her eingeschmuggelt und das Krematorium IV wurde damit teilweise zerstört.
10. Oktober: Die Rote Armee erreicht die deutsche Grenze in Ostpreußen.
7. bis 29. Oktober: in der Petsamo-Kirkenes-Operation erobert die Rote Armee die deutschen Stützpunkte in Nordfinnland.
von Deutschland unterstützter Staatsstreich der Pfeilkreuzler in Ungarn: Reichsverweser/Diktator Miklós Horthy wird im Unternehmen Panzerfaust von SS-Truppen unter dem Befehl von Skorzeny im Budapester Burgpalast verhaftet und zur Abdankung gezwungen, indem ihm die Erschießung seines Sohnes angedroht wurde.
In Ostpreußen kommt die Offensive der Sowjetunion im Oktober nach anfänglichen Erfolgen zum Stehen.
21. Oktober: Massaker von Nemmersdorf: Die Rote Armee erobert für wenige Stunden das Dorf Nemmersdorf und erschießt dort mindestens 23 Zivilpersonen, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, dies gilt als das erste dokumentierte Verbrechen der Roten Armee auf deutschem Boden.
24. November: Das unbewaffnete schwedische Passagierschiff Hansa wird in der Ostsee vor der Insel Gotland ohne Vorwarnung von einem sowjetischen U-Boot versenkt, 84 Zivilisten sterben
25. Dezember: Schlacht um Budapest, es ist vollständig von der Roten Armee eingeschlossen
2. Januar: schwerer Luftangriff der britischen Luftwaffe auf Berlin
21./22. Januar: Beginn des Unternehmens Steinbock der Luftwaffe, das bis zum 29. Mai wieder eine Verschärfung der Luftangriffe auf London und andere englische Städte zur Folge hat (s. u.)
Januar: Der Ausbau von Lajes Field auf der Azoren-Insel Terceira ist abgeschlossen. Wichtiger Flugzeug-Nachschubweg der USA im Atlantik (Nutzung seit 2. Dezember 1943).
30. Januar bis 8. Februar: Bei der Konferenz von Brazzaville trafen sich De Gaulle und weitere Vertreter des France Libre mit 20 Gouverneuren aus den afrikanischen Kolonien Frankreichs. In der Deklaration von Brazzaville wurden u. a. die Ziele formuliert: parlamentarische Beteiligung, den öffentlichen Dienst für die indigene Bevölkerung zu öffnen, Abschaffung der Zwangsarbeit.
8. Februar: Die alliierten Planungen zur Operation Overlord, der Landung in Nordfrankreich, sind abgeschlossen
22. Februar: Bombardement der niederländischen Stadt Nimwegen durch amerikanische Flugzeuge; etwa 800 Todesopfer, der Angriff hatte die deutsche Stadt Kleve zum Ziel
24. März: auf Befehl des SS-Polizeichefs von Rom H. Kappler ermorden 80 bis 90 SS-Männer beim Massaker in den Ardeatinischen Höhlen 335 Geiseln (322 der Opfer konnten identifiziert werden, als Täter werden u. a. 1947/48 Generalfeldmarschall Kesselring, SS-Obersturmbannführer Kappler, Generalleutnant Mälzer und Generaloberst Eberhard von Mackensen wegen Geiselerschießungen verurteilt)
1. April: US-Flugzeuge bombardieren unabsichtlich die Stadt Schaffhausen in der Schweiz.
2. April: Beim Massaker von Ascq werden durch Angehörige der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ 86 Zivilisten ermordet.
27./28. April: Ca. 1000 alliierte Tote bei einer Landungsübung in Devon, Exercise Tiger, durch friendly fire und einem deutschen Schnellbootangriff aus Cherbourg darauf. (Das Slapton Sands-Memorial erinnert daran. Die Übung liefert wichtige Informationen zur Vorbereitung der Landung vier Wochen später.)
12. Mai: In Italien beginnt der Vorstoß alliierter Truppen auf Rom.
18. Mai: Das 2. polnische Korps unter Führung von General Władysław Anders nimmt nach massiven alliierten Verlusten den Monte Cassino ein,
es beginnt der weitere Vormarsch auf Rom von Süden.
25. Mai: Die alliierten Kräfte vereinen ihre beiden Fronten in Italien und drängen die deutschen Truppen auf die „Grüne Linie“ zwischen La Spezia und Rimini zurück.
21. Januar bis 29. Mai: Unternehmen Steinbock, die Bombardierung Londons und englischer Häfen (von den Briten im Nachhinein auch als Baby Blitz bezeichnet), wird nach Verlustquoten bis 10 Prozent eingestellt.
4. Juni: Rom wird widerstandslos verlassen/befreit, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, Oberbefehlshaber der deutschen Heeresverbände in Italien, lehnt es ab, in der „ewigen Stadt“ zu kämpfen. Er erklärt es zur offenen Stadt. Zieht bis auf eine Nachhut alle Truppen ab. Truppen der 5. US-Armee marschieren ein.
5. Juni: Die Luftlandeoperation Tonga gehört zur Vorbereitung der Invasion in Nordfrankreich, u. a. Einnahme der für Nachschub wichtigen Pegasusbrücke (bis 1944 Bénouville-Brücke) und der Horsabrücke südlich vom Strandabschnitt Sword bei Ranville/Caen
6. Juni: D-Day für die Operation Overlord (Deckname für die alliierte Befreiung Nordfrankreichs), die westlichen Alliierten landen in der Normandie (die Landung selbst verläuft unter dem Codenamen Operation Neptune) und errichten einen schnell ausgeweiteten Brückenkopf, um den in den nächsten Wochen erbittert gekämpft wird, die Operation fußt auf ab 1941 ausgearbeiteten Invasionsplänen, die ab 1943 durch den britischen General Frederick E. Morgan in konkreter Form erarbeitet worden waren.
Battle for Caen; einzelne Operationsnamen im Zusammenhang damit (Juni–Aug. 1944) sind: die Operation Perch (9. bis 14. Juni, s. u.); Epsom (25. bis 30. Juni), Windsor (4. bis 5. Juli), Charnwood (7. bis 9. Juli), Jupiter (10. bis 11. Juli), Goodwood (18. bis 20. Juli), Spring (25. bis 27. Juli), Bluecoat (30. Juli bis 7. August), das deutsche Unternehmen Lüttich (Gegenangriff, 6. bis 8. August), Totalize (7. bis 10. August), Tractable (14. bis 15. August) und die Schlusskämpfe in der Falaise Pocket, dem Kessel von Falaise (16. bis 20. August, s. u.).
9. Juni: Resistance-Kämpfer riegeln ein Gebiet bei Grenoble östlich der Rhone ab, das ab 3. Juli als erste befreite Zone innerhalb Frankreichs gilt – (Partisanen-)République du Vercors. Von der Wehrmacht ab 21. Juli zurückerobert (Aktion Bettina, siehe dort).
10. Juni:
Massaker von Oradour in Oradour-sur-Glane bei Limoges, die 3. Kompanie des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ ermordet fast alle Einwohner (642 Personen) des Dorfes, angeblich als Repressalie, und zerstört die ganze Ortschaft
Massaker von Distomo (218 Opfer der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division) bei Delphi, Griechenland
12. Juni: Die deutsche Luftwaffe beschießt erstmals London mit V 1-Raketen (Fi 103).
Beginn der Schlacht um Cherbourg durch Luftangriffe und Beschießung der Stadt und der Festung. Am 21. beginnt die USS Texas mit der Artillerieunterstützung.
Das seit 10. Mai 1940 von britischen bzw. seit 1941 von U.S.-amerikanischen Truppen besetzte dänische Gebiet Island erklärt sich zur selbständigen Demokratischen Republik (isländischLýðveldið Ísland). Dänemark steht zu diesem Zeitpunkt noch unter deutscher Besatzung.
25. Juni: Opération Zebra, zur Unterstützung der Résistance intérieure française mit Waffen fliegen die Alliierten von Italien aus tagsüber mit ca. 200 Bombern Fallschirm-Container mit Waffen zu vier Stützpunkten des Maquis. Ähnlich wieder am 14. Juli.
26. Juni: Einnahme des Hafens Cherbourg nach einer deutschen Teilkapitulation
19. Juli: Caen wird vollständig von den Alliierten eingenommen – siehe oben ab 8. Juni Schlacht um Caen
200 Personen aus dem Kreis der Verschwörer werden in den nächsten Tagen und Wochen deshalb hingerichtet (darunter 20 Generäle, 26 Oberste, Diplomaten, ein Minister, der Chef des Reichskriminalpolizeiamts; Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten)
25. Juli: Operation Cobra: In der Normandie unternehmen die US-Amerikaner im Raum Saint-Lô einen Ausbruchsversuch aus ihrem Brückenkopf-Sektor, der in den Folgetagen im Westen zur Abschnürung der Cotentin-Halbinsel bis nach Avranches führt.
12. bis 21. August: Ein großer Teil der deutschen Truppen in der Normandie wird im Kessel von Falaise aufgerieben.
12. August: Vier Kompanien der Waffen-SS erschießen nach Partisanenangriffen fast alle Bewohner des italienischen Dorfs Sant’Anna di Stazzema; 560 Opfer, darunter überwiegend Frauen und 116 Kinder.
12. August: Mit der Operation PLUTO (Pipe-Lines Under The Ocean) gelingt es den Verbündeten, eine 130 Kilometer lange unterseeisch verlaufende Kraftstoff-Pipeline zwischen der Isle of Wight und Cherbourg zu verlegen. Im Oktober 1944 folgte eine Pipeline von Dungeness nach Cherbourg und noch später eine durch die Straße von Dover.
15. August: mit Operation Dragoon beginnt eine zweite Invasion in Südfrankreich an der Côte d’Azur zwischen Toulon und Cannes, die Franzosen und US-Amerikaner können ohne entscheidenden Widerstand zügig in das Landesinnere vorstoßen
17. August: Nach heftigen Bombardierungen Saint-Malos kapituliert der Stadtkommandant Oberst Aulock.
22. August:
Grenoble wird von den deutschen Truppen geräumt und gemeinsam vom Maquis de l'Oisans und amerikanischen Truppen befreit.
Die Verhaftungswelle Aktion Gitter wird im gesamten Reich von der Gestapo gestartet; dabei werden viele ehemalige politische Gegner verhaftet und interniert.
Der deutsche Stadtkommandant General Dietrich von Choltitz verweigert Hitlers Befehl, die Stadt zu zerstören und ergibt sich mit seinen Truppen kampflos.
Die Alliierten überdehnen bei ihrem schnellen Vorstoß zum deutschen Westwall ihre Versorgungslinien, der Aufbau neuer Nachschubwege gelingt durch den Red Ball Express. Vom 25. August bis 16. November der Codename für die Versorgungsfahrten für den militär. Nachschub (Munition, Treibstoff, Nahrung – Im Durchschnitt wurden weit mehr als 3 Millionen Liter Benzin pro Tag verbraucht!) mit ca. 6.000 Lkw über eine dafür abgesperrte Route von Cherbourg bis hinter die sich jeden Tag weiter entfernende Front jenseits von Paris. Diese Organisation und ihre Bedeutung zeigt auch den historischen Wandel zum ersten großen motorisierten Krieg – zugleich eine Weiterentwicklung der Overlord-Planung – abgelöst durch die Nutzungsmögl. des Hafens von Antwerpen. Die Streckenführung wurde u. a. durch Werkstätten und Ruhezonen für die Fahrer ergänzt.
bis zum 1. September deutscher Luftangriff auf Paris und mit Raketen (V1, V2) auf Nordfrankreich und London
28. August: In Marseille kapitulieren nach einwöchigem Kampf die Einheiten der Wehrmacht gegenüber französischen Truppen.
29. August: Französische und amerikanische Truppen halten in Paris eine Siegesparade ab.
Der südliche Teil der Niederlande wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 von den vorrückenden Alliierten befreit; der Norden des Landes erst am Kriegsende
1. / 2. September: In der Nacht werden 107 gefangengehaltene Mitglieder des französischen Spionagenetzes (Réseau, S.R.) Alliance durch SS-Angehörige im KZ Natzweiler-Struthof ermordet.
1. September: Die kanadische 2. Infanteriedivision (zwei Jahre früher am Dieppe-Raid beteiligt) marschiert kampflos in das aufgegebene Dieppe ein. Im Hafen von Dieppe landeten ab 7. September die alliierten Versorgungsschiffe.
4. September: Antwerpen wird befreit und britische Truppen besetzen es (weitere Orte in den Niederlanden werden zunächst nicht befreit – Dolle Dinsdag)
ab 6. September: ca. 3200 deutsche Luftangriffe mit V2-Raketen auf Städte, vor allem auf London (1358) und Antwerpen (Belgien, 1610) bis März 1945
6. September: Bombereinheiten zerstören rund 80 Prozent der Innenstadt von Emden, der dortige U-Bootbau ist kaum betroffen.
11. September: Amerikanische Einheiten überschreiten nordwestlich von Trier die deutsche Reichsgrenze.
11./12. September:
Luftangriff auf Darmstadt: Die Royal Air Force (RAF) erprobt erstmals die Taktik des Fächerangriffs.
Die sogenannte Luftschlacht über dem Erzgebirge (nach deutschen Angriffen auf die Bombenflugzeuge kämpfen die nachfolgende US-Jagdflugzeuge vom Typ Mustang).
12. September: Roetgen wird als erste Gemeinde auf deutschem Boden durch alliierte Streitkräfte besetzt.
12./13. September: insgesamt gab es 53 Nächte mit Luftangriffen auf Stuttgart, bei diesem durch die britische RAF auf die Altstadt werden 75 schwere Luftminen, 4.300 Sprengbomben und 180.000 Brandbomben abgeworfen. Dem anschließenden Feuersturm fallen mehr als 1000 Menschen zum Opfer
14. September: Maastricht (NL) wird von US-Truppen befreit
16. September: Generalmajor Elster ergibt sich mit 19.600 Mann auf der Loire-Brücke von Beaugency amerikanischen Truppen, Elster befehligte die Nachhut beim Rückzug deutscher Truppen aus Frankreich, sie waren größtenteils zu Fuß und kaum noch kampffähig, seine beispiellose Kapitulation führt zu einer Verurteilung durch ein deutsches Militärgericht.
17. bis 27. September: bei der Luftlandeoperation Market Garden kämpft u. a. das II. SS-Panzerkorps gegen britische und amerikanische Einheiten um Arnheim. Das Überqueren des Rheins gelingt nicht.
20. September: Von der britischen Regierung wurde in einem Kommuniqué die Bildung der Jüdischen Brigade (Jewish Brigade) innerhalb der 8. britisch Armee aus Freiwilligen des Mandatsgebiets in Palästina bekannt gegeben
25. September: Hitler ordnet die Aufstellung des paramilitärischen „Volkssturms“ aus Älteren, Jugendlichen und uk-Gestellten von 16 bis 60 Jahren an.
29. September: Die 1. Polnische Panzerdivision befreit die niederländische Stadt Breda nach zwei Tagen harter Kämpfe ohne Verluste unter den Zivilisten. Alle Soldaten der Division wurden dafür zu Ehrenbürgern der Stadt ernannt.
Auf Anordnung von Prinz Bernhard und der niederländischen Exilregierung in London bestreikten im September 1944 viele niederländischen Eisenbahner den Bahnbetrieb und tauchten in den Untergrund ab, um den deutschen Nachschub lahmzulegen.
September bis April 1945: Hongerwinter (deutsch Hungerwinter) gegen Ende der deutschen Besetzung der Niederlande, insbesondere während der Monate Oktober 1944 bis April 1945. Hauptsächlich betroffen war das dicht besiedelte Gebiet Holland der Niederlande. Eine deutsche Blockade verhinderte ab September 1944, dass diese Region mit Nahrung und Brennstoffen aus den ländlicheren Regionen versorgt wurde (Kriegsverbrechen). Von der Hungersnot, die im Oktober 1944 einsetzte, waren 4,5 Millionen Menschen betroffen, deren Lebensmittelversorgung bereits in den vorherigen Kriegsjahren einer Rationierung unterlegen war. Indirekt wird der vorgenannte Bahnstreik als Auslöser angesehen. Die Zahl der Menschen, die auf Grund dieser Hungersnot starben, wird heute auf 18.000 bis 22.000 geschätzt.
21. Oktober: Schlacht um Aachen: Die Alliierten erobern mit Aachen die erste deutsche Großstadt und dringen an dieser Stelle erstmals durch den Westwall.
24. Dezember: Der belgische Truppentransporter Léopoldville wird im Ärmelkanal vor Cherbourg von einem deutschen U-Boot versenkt, 736 Menschen sterben.
3. Februar: US-amerikanischen Truppen siegen im Pazifik in der Schlacht um Kwajalein, mit dem Atoll der Marshallinseln wird erstmals in diesem Krieg eine japanisch verteidigte Insel innerhalb deren Hoheitsgebietes eingenommen
8. März – 3. Juli: Die Japaner starten ihre Operation U-gō in Nordburma und Nordostindien, um dort bei Imphal (Manipur) den Durchbruch nach Britisch-Indien zu erzwingen.[20]:7 Die Operation endet für Japan in einer schmerzhaften Niederlage.[20]:88
19. April: Beginn der japanischen Offensive Operation Ichi-gō in Richtung Südostchina zur Öffnung einer Landverbindung nach Indochina und Einnahme der alliierten Luftwaffenstützpunkte (bis Dezember 1944)
15. Juni bis 10. August: amerikanische Streitkräfte erobern in der Schlacht um die Marianen-Inseln die seit dem Ersten Weltkrieg japanisch besetzten Inseln Saipan und Tinian; das US-Territorium Guam (war am 8. Dezember 1941 erobert worden). Auf Tinian entsteht danach die größte überseeische US-Militärflugbasis. (Von der Insel starteten auch die B-29-Bomber Enola Gay und Bockscar mit den Atombomben nach Hiroshima und Nagasaki – 6. u. 9. August 1945)
15. Juni: von chinesischen Stützpunkten aus fliegen amerikanische B-29 Bomber Angriffe auf die japanischen Hauptinseln
August: mit der vierten Schlacht um Changsha wird die chinesische Stadt eingenommen
5. August: im Internierungslager beim australischen Cowra versuchen japanische Kriegsgefangene den vermutlich historisch größten Gefangenenausbruch, 231 Japaner und vier Wachleuten sterben dabei; 108 Japaner werden verwundet, alle Geflohenen sind neun Tage später wieder in militärischem Gewahrsam
16. August: in der Schlacht um Guilin-Liuzhou (Henan-Hunan-Guangxi) gelingt den Japanern bis zum 24. November gegen Truppen von Chiang Kai-shek die Einnahme von Flugfeldern in Südostchina, auf denen Bomber und Kampfflugzeuge der US Air Force stationiert sind
22. August: die Japaner ziehen sich wieder aus Indien zurück
23. September: Soldaten der 81. Infanterie-Division nehmen das Ulithi-Atoll ein (heute zu Yap der Föderierten Staaten von Mikronesien). Es bot Ankerplätze für 700 Schiffe und wurde schnell zur Marinebasis ausgebaut. Für sieben Monate bis Anfang 1945 war die Lagune der größte US-Ankerplatz auf der Welt.
24. November: schwere Luftangriffe alliierter Bomber auf Tokio von Tinian aus. Von 111 B-29 erreichen nur 59 Flugzeuge das Zielgebiet, die Musashino-Flugzeugwerke. Die Bomben wurden aus einer Höhe von rund 10.000 Metern mit Radarzielsuche als Flächenbombardement abgeworfen. Von den 399 Tonnen Sprengbomben trafen 16 die Flugzeugwerke.
Das letzte Kriegsjahr wurde zunächst von einer Konferenz der absehbaren Sieger gekennzeichnet: der Konferenz von Jalta. Die Befreiung der Konzentrationslager war in den folgenden Wochen für die alliierten Soldaten mit fürchterlichen Beobachtungen verbunden. Im Pazifikraum werden die Philippinen, Indochina, Burma und China befreit. Der Sieg in der Schlacht um die Seelower Höhen öffnet den Weg nach Berlin. Im März wird der Rhein überschritten. Am 30. April hisst die Rote Armee eine Fahne auf dem Reichstag. Europa ist nach der Kapitulation am 7. Mai vom NS-Regime befreit. Am 6. August wird die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Nach der Kapitulation des Kaisers wurde der japanischen Armee am 16. August die Einstellung aller Kampfhandlungen befohlen und am 2. September beendet die Unterschriftszeremonie auf dem Schlachtschiff USS Missouri in der Bucht von Tokio den Zweiten Weltkrieg.
13. Januar bis 25. April 1945: Ostpreußische Operation der Roten Armee. Sie stößt nach Norden vor und schneidet damit Ostpreußen vom Rest des Reiches ab; die deutsche Bevölkerung flieht (die Erlaubnis der eigenen Regierung dazu kommt sehr spät), zum Teil über die gefrorene Ostsee oder per Schiff.
14. Januar bis 26. Januar: Operation Blackcock (Rur-Dreieck). Damit wird gegen die 15. Armee (de facto war es die 25.) die Front in Richtung Rhein vorangetrieben.
Der nicht als Lazarettschiff markierte Truppentransporter Wilhelm Gustloff wird von einem U-Boot vor der Küste Pommerns versenkt (mehrere Tausend Tote durch Ertrinken).
Beginn der Konferenz von Malta zwischen den Combined Chiefs of Staff (Stabschefs der USA und Großbritanniens) und den Außenministern beider Staaten zur Vorbereitung der Konferenz von Jalta mit Stalin (siehe 4.2.). Das Treffen endete am 2. Februar an Bord des Kreuzers USS Quincy im Hafen Maltas. Erst am letzten Tag der Konferenz trafen sich dort auch Präsident Roosevelt und Premierminister Churchill.
Nach der erfolgreichen sowjetischen Winteroffensive steht die Rote Armee Ende Januar 1945 entlang der Flüsse Oder und Neiße von Stettin bis Görlitz knapp 80 Kilometer vor Berlin.
Beim Kampf um Küstrin erfolgte der Übergang sowjetischer Truppen nördlich und südlich der auf einer Oderinsel gelegenen Altstadt und der Festung Küstrin. Die beiden Brückenköpfe waren in der zweiten Märzhälfte 1945 heftig umkämpft. Es gelang der Wehrmacht jedoch weder die Beseitigung der Brückenköpfe noch das Halten der Festung. Von hier aus begann am 16. April 1945 der Vormarsch auf Berlin.
7. Februar: US-Operation Veritable im Raum Kleve, auf deutsch als Schlacht im Reichswald bekannt, bis 22. Februar
9. Februar: Der Schweizer Bundesrat verbietet den weiteren Kohletransit von Deutschland nach Norditalien
9. Februar: Die ersten Flüchtlinge kommen mit einem Flüchtlingsschiff im besetztenKopenhagen an. Hunderttausende Menschen vor allem aus Hinterpommern, Danzig sowie West- und Ostpreußen werden über die Ostsee vor den heranrückenden sowjetischen Truppen evakuiert. Es werden von deutschen Behörden Schulen, Hotels und Sportanlagen für ihre Aufnahme requiriert. Bis zum Kriegsende kommen im Land etwa 6.580 Flüchtlinge ums Leben. Nach dem Abzug der Wehrmachttruppen aus Dänemark im Mai 1945 werden etwa 250.000 Flüchtlinge in Dänemark in zuvor von der Wehrmacht benutzten Kasernen und Lagern untergebracht/gefangen gesetzt. Die letzten Flüchtlinge werden von dort erst im Februar 1949 nach Deutschland gebracht.
die letzten Verteidiger Budapests, seit dem 25. Dezember 1944 belagert, kapitulieren.
bis 14. Februar: Die Operation Columba der britischen Armee, mittels Brieftauben kriegswichtige Informationen aus den besetzten Ländern Westeuropas zu transportieren, wird eingestellt. In dreieinhalb Jahren waren 17.000 Vögel dort in Käfigen abgeworfen worden. Zehn Prozent schafften es zurück und überbrachten etwa 1000 Nachrichten.
23. Februar 1945: US-Truppen (9. US-Armee) überqueren zu Beginn der Operation Grenade die Rur bei Linnich, Jülich und Düren. Ihr Ziel ist es, zwischen Neuss und Rheinberg bis zum Rhein vorzustoßen und eine intakte Rheinbrücke zu erobern. (bis 11. März)
22./23. Februar: Operation Clarion: 3500 Bomber und rund 3000 Kampfflugzeuge der USA-AF und der RAF greifen in Tagangriffen zahlreiche Bahnknoten und Bahnhöfe in kleineren Städten sowie Rangierbahnhöfe, Züge, Flusstransportschiffe, Häfen, Brücken und andere Verkehrsanlagen an.
6. März: Das linksrheinische Köln wird eingenommen (der letzte Bombenangriff fand am 2. März 1945 statt). Der Dom ist scheinbar fast unversehrt.
7. März: Die Brücke von Remagen wird von US-Truppen überraschend eingenommen; die Stadt Remagen wird danach von deutscher Seite mit V1-Geschossen bombardiert.
16. März: Von 21:15 bis 21:42 Uhr erfolgt der die Kernstadt zu 80 Prozent zerstörende Bombenangriff auf Würzburg.
Amerikanische Truppen gehen bei Oppenheim über den Rhein.
23. bis 27. März: angloamerikanische Operation Plunder (Rhein-Übergang zwischen Emmerich und Wesel, Frontbesuch Churchills). Der Hauptangriff erfolgte im britischen Abschnitt bei Wesel und Rees. Zum Angriff gehörten die Operationen Varsity und Flashpoint. 29 Divisionen sind beteiligt.
25. März:
Der von der US-amerikanischen Militärregierung eingesetzte neue Bürgermeister AachensFranz Oppenhoff (1902–1945), ein konservativer Jurist, wird nach knapp fünfmonatiger Amtszeit in seinem Haus ermordet. Zunächst wurde eine Gruppe der NS-Organisation Werwolf dafür verantwortlich gemacht. Heute nimmt man an, dass Oppenhoff auf Befehl von Heinrich Himmler ermordet wurde.
1. bis 21. April: Ruhrkessel, Verluste auf deutscher Seite ca. 10.000 Tote und 325.000 Gefangene; bei der 1. und 9. US-Armee ca. 1.500 Tote
1. April: Proklamation eines „Senders Werwolf“ über den Widerstand der Bevölkerung gegen die Besetzung. Die Sendungen werden bis Ende April ausgestrahlt.
4. April: Ungarn ist nach dem Scheitern der Plattenseeoffensive vollständig von der Roten Armee erobert
Als „Georgischer Aufstand“ auf Texel (NL) wird die Revolte von SS-Angehörigen des Georgischen Infanteriebataillons 822 „Königin Tamara“ gegen ihren weiteren Kriegseinsatz bezeichnet (bis zum 20. Mai)
6. bis 9. April: Königsberg wird von sowjetischen Truppen erobert.
Auch auf dem Gelände des Jüdischen Friedhof in Weißensee hielten sich deutsche Juden versteckt, unter ihnen Rabbiner Martin Riesenburger. Er berichtet vom ersten sowjetischen Soldaten, den die dort Versteckten begrüßen.[21]
Das KZ Flossenbürg wird von amerikanischen Truppen befreit.
26. April: Britische Truppen besetzen Bremen; später marschieren sie weiter nach Nordosten und nehmen Lübeck (2. Mai) und Hamburg (3. Mai) ein, während die US-Armee in Wismar einmarschiert.
Operationen Manna und Chowhound beginnen; humanitäre militärische Operationen der alliierten Luftwaffen unter Duldung der deutschen Besatzungsmacht zur Rettung der hungernden niederländischen Bevölkerung, die Royal Air Force unterstützt von australischen, kanadischen, neuseeländischen und polnischen Kräften hat vom 29. April bis 7. Mai Lebensmitteln aus schweren Bombern über den Teilen der Niederlande abgeworfen, die unter dem Hongerwinter litten. Die United States Army Air Forces flog vom 1. Mai bis zum 8. Mai ähnliche Einsätze, die Operation Chowhound. Da die Versorgungsflüge allein nicht ausreichen würden, wurde zwischen den Alliierten und der deutschen Seite zusätzlich die Lebensmittelversorgung mit Lastwagen im Raum Rhenen (Operation Faust) und auf dem Wasserweg nach Rotterdam im Rahmen eines Waffenstillstandes vereinbart.
Adolf Hitler tötet sich selbst im Bunker unter der Reichskanzlei; es finden dort weitere Selbsttötungen statt, an den Tagen davor und danach versuchen viele NS-Angehörige aus deren Bunkersystem zu fliehen.
München (amerikanisch) und Stuttgart (französisch) werden besetzt.
1. Mai: Nach dem Tod Hitlers wird der Admiral Dönitz gemäß der testamentarischen Verfügung Hitlers faktisch „Reichspräsident“ ohne eine dafür vorgesehene Wahl, er ruft im Radio dazu auf, den Krieg im Osten weiterzuführen.
um 8:00 Uhr trifft eine Delegation unter Leitung des an Stelle von Dönitz neu ernannten Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Generaladmirals von Friedeburg im britischen Hauptquartier ein und verliest einen Brief Keitels, in dem die Kapitulation der im Gebiet zwischen Berlin und Rostock operierenden Wehrmachtteile angeboten wurde.
4. Mai:
Der Reichssender Hamburg beginnt mit der Ansage „This is Radio Hamburg, a station of the allied military Government“ unter britischer Leitung
Von Friedeburg unterzeichnet im Auftrag Dönitz’ die Teilkapitulation der Truppen des Oberbefehlshabers Nordwest gegenüber dem britischen Feldmarschall Montgomery, diese tritt am Morgen des 5. Mai im Nordwesten Deutschlands, in den Niederlanden und Dänemark in Kraft
Gemäß dem lange bestehenden, allerdings von Dönitz noch am Abend des 4. Mai 1945 aufgehobenen Regenbogen-Befehls werden viele in den Häfen liegenden U-Boote selbstversenkt; die U-Boote, die noch im Einsatz waren, laufen nach dem 8. Mai britische oder amerikanische Häfen an.
Am Brennerpass treffen nach Süden vorstoßende US-Truppen mit Einheiten der 5. US-Armee zusammen, die von Süden her Oberitalien inklusive des sich Italienische Sozialrepublik nennenden faschistischen Reststaates besetzt hatten.
Salzburg wird kampflos von US-Truppen eingenommen.
Im Bergungsort Salzbergwerk Altaussee der NS-Raubkunst gelang es Bergmännern und der Salinenleitung, die eingebrachten Sprengmittel aus dem Bergwerk zu entfernen und Stolleneingänge durch Sprengung vorläufig zu verschließen. Die dort untergebrachten Kunstschätze wurden dadurch vor einer Zerstörung bewahrt und konnten wenige Wochen später durch die US-Amerikaner geborgen und zum großen Teil restituiert werden.
Berlin wird insgesamt von der Roten Armee eingenommen.
Eine deutsche Delegation (Jodl, von Friedeburg, Oxenius) trifft im Hauptquartier des SHAEF in Reims ein, sie lässt sich dort von Dönitz schließlich telefonisch zur Unterzeichnung einer bedingungslosen Kapitulation bevollmächtigen
Fortsetzung des Treffens von Generaloberst Jodl in Reims mit dem alliierten Oberkommandierenden, General Eisenhower
Um 2:41 Uhr unterzeichnet Generaloberst Jodl in Reims die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte, diese sollte am 8. Mai 23:01 Uhr Mitteleuropäischer Zeit in Kraft treten, dies entspricht 0:01 Uhr deutscher Sommerzeit
8. Mai: VE-Day (für Englisch Victory in Europe Day, Tag des Siegs in Europa, oft mit Tag der Befreiung übersetzt. Gemeint ist damit der Sieg über Nazi-Deutschland bzw. die Befreiung vom Nationalsozialismus), auf Fotos feiernder Menschen wird von diesen oft das V-Zeichen aus Zeige- und Mittelfinger gezeigt
Der Admiral Karl Dönitz verkündet als Nachfolger Hitlers zwischen 12:30 und 12:40 Uhr über den Flensburger Radiosender die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.
Im Westen befinden sich am 8. Mai noch die Kanalinseln und die Städte Lorient, Saint-Nazaire und La Rochelle, nach Süden der Alpenraum sowie Inseln der Ägäis und im Norden Schleswig-Holstein sowie Norwegen noch unter Kontrolle deutscher Truppen.
8. und 9. Mai: Fast zwei Millionen deutsche Soldaten fliehen aus dem sowjetischen Machtbereich in die von den Westalliierten kontrollierten Gebiete, insbesondere gelingt das aus dem anfangs nicht besetzten Böhmen (Tschechoslowakei).
sieben deutsche U-Boote im Atlantik-Einsatz, U 190, U 234, U 805, U 858, U 873, U 889 und U 1228 nehmen Kurs auf die amerikanische Küste und ergeben sich dort bis 19. Mai 1945. Die Boote U 530 und U 977 flüchten nach Argentinien und treffen dort Monate später ein
Für die meisten Menschen in Europa war das Kriegsende ein Freudentag – in Deutschland war es „Befreiung“ zunächst für viele Gefangene, Untergetauchte, Zwangsarbeiter und Regimegegner der besiegten Regime; ein großer Teil der Bevölkerung erlebte den Tag jedoch mit zwiespältigen Gefühlen: einerseits eine erwartete militärische Niederlage und ein moralischer „Zusammenbruch“ (der Selbsttötungen „überzeugter“ oder prominenter nationalsozialistischer Aktivisten und -Funktionäre auslöste), andererseits die aufkeimende Hoffnung auf einen Neuanfang
9. Mai:
Wiederholung der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation in Berlin-Karlshorst gegenüber der Sowjetunion, auf deutscher Seite unterschreibt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht tritt an allen Fronten in Europa in Kraft.
Sowjetische Truppen rücken kampflos in Graz (Steiermark) ein.
Im Zuge der Annexion Indochinas durch japanische Truppen wurde der franz. Admiral Jean Decoux gefangen genommen. Damit endet formal die franz. Kolonialherrschaft, die bereits seit 1940 de facto eine japanische war
15. August: TennōHirohito (Kaiser) verliest in der Radioansprache Gyokuon-hōsō, dt. etwa die „Übertragung der kaiserlichen (wörtl.: diamantenen) Stimme“ den kaiserlichen Erlass zur Beendigung des Kriegs nachmittags 16 Uhr, japanischer Zeit. Mit diesem Erlass weist er die japanische Regierung an, die Potsdamer Erklärung zu akzeptieren, der eigentliche Erlass wird bereits am 13. oder 14. August unterschrieben und die Rede auf Schallplatte aufgezeichnet, am 14. August kommt es noch zu einem Putschversuch im Palastbezirk, um ihre Ausstrahlung und die Kapitulation zu verhindern. Obwohl der dort kommandierende General Mori Takeshi dabei erschossen wird, gelingt es den Putsch niederzuschlagen. Am 16. August wird der Armee die Einstellung aller Kampfhandlungen befohlen
28. August: Air-Force-Techniker landen als erste amerikanische Einheit auf dem Atsugi–Flugfeld bei Tokio in Japan
30. August:
die ersten regulären US-Besatzungstruppen treffen in der Bucht von Tokio ein und gehen an Land
Britische Truppen marschieren wieder in Hongkong ein
2. September 1945: Die japanische Kapitulation wird auf dem Schlachtschiff USS Missouri in der Bucht von Tokio unterzeichnet, der Zweite Weltkrieg wird damit formell beendet
12. September: Es folgten noch japanische Teilkapitulationen in China (9. September in Nanjing) und in Singapur (12. September)
Mai und Folgezeit: die Situation der etwa 250.000 deutschen Flüchtlinge in Dänemark: sie kamen nach dem Abzug der Wehrmachttruppen aus Dänemark in zuvor von der Wehrmacht benutzten Kasernen und Lagern unter. Die letzten Flüchtlinge wurden von dort erst im Februar 1949 nach Deutschland gebracht.
ab Kriegsende versuchen die Alliierten die so genannten Displaced Persons (DPs; z. B. ehemalige Zwangsarbeiter, Flüchtlinge, KZ-Häftlinge; zwischen 6,5 und 7 Millionen DPs) aus Deutschland, Österreich und Italien in ihre Heimatländer zurückzuführen, dies kann nicht innerhalb weniger Tage geschehen, zur zwischenzeitlichen Unterbringung wird aus ehemaligen Kasernen und anderen Massenunterkünften DP-Lager (engl.: DP Camps), Kriegsgefangene fallen nicht unter diesen Begriff, bis Ende des Jahres 1946 können knapp sechs Millionen DPs „repatriiert“ werden, für ungefähr eine Million Menschen kommt jedoch eine Rückkehr in ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage
Während der Operation Deadlight erfolgt die Versenkung von 115 übergebener deutscher U-Boote nach 27. November 1945 bis 12. Februar 1946 durch die brit. Marine
United Nations War Crimes Commission (UNWCC) zur Beweismittelsicherung und strafrechtlichen Ahndung von Kriegsverbrechen der Achsenmächte (Oktober 1943 in London gegründet, bis März 1948 tätig)
30. Juli bis 1. August 1946: der Geheimprozess gegen Ex-General Andrei Wlassow wegen Verrats endete mit dem Todesurteil, das am 1. August im Moskauer Taganka-Gefängnis vollzogen wurde
1947
11. bis 29. März 1947: Höß-Prozess in Warschau, Polen; gegen den ehemaligen KZ-Kommandanten Höß (Auschwitz)
2. Januar 1947 Beginn eines vierwöchigen Kriegsverbrecherprozesses gegen den Professor Solms Wilhelm Wittig (Generaldirektor der DASAG) und andere vor dem Britischen Militärgericht in Braunschweig wegen ihrer Beteiligung am Mineralölsicherungsplan, auch Geilenberg-Programm genannt, zu dessen Umsetzung 350.000 Menschen, darunter 100.000 KZ-Häftlinge, arbeiten und Tausende sterben mussten
1948
Februar bis Oktober 1948: Der Prozess Oberkommando der Wehrmacht, auch Generalsprozess genannt, ist der letzte und einer der längsten der zwölf Nürnberger Nachfolgeprozesse gegen NS-Verantwortliche. Die Anklageschrift gegen Generäle des OKW wird am 17. November 1947 eingereicht, die Verhandlungen dauern von Februar bis Oktober 1948 (169 Tage); das Urteil wird am 14. April 1949 verkündet.
Dänemark, Kopenhagen: Als Großer Kriegsverbrecherprozess wird das Gerichtsverfahren vor dem Kopenhagener Amtsgericht gegen die vier deutschen Angeklagten Werner Best, Hermann von Hanneken, Günther Pancke und Otto Bovensiepen bezeichnet. Sie wurden für in Dänemark begangene Verbrechen während der deutschen Besetzung Dänemarks verurteilt. Hanneken wurde von der Berufungsinstanz freigesprochen.
1955
die letzten deutschen Soldaten und SS-Angehörigen kehren aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück
1963 und später
als Frankfurter Auschwitzprozesse werden sechs deutsche Strafprozesse gegen Mitglieder der SS-Wachmannschaft des Konzentrationslagers vor dem Schwurgericht in Frankfurt am Main in den Jahren 1963/1966 und in den 1970er-Jahren bezeichnet, sie sind Auslöser der Verjährungsdebatte
10. Juni 1945: Marschall Schukow ordnet in seinem Befehl Nr. 2 in der sowjetischen Besatzungszone an, „die Bildung und Tätigkeit antifaschistischer Parteien zu erlauben“
23. November: in der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland werden Parteien auf Länderebene zugelassen
4. September 1945: die japanischen Einheiten auf Wake kapitulieren
5. September: Britische Truppen kehren nach Singapur zurück
6. September: die USA starten die Operation Magic Carpet, um so viele Soldaten wie möglich aus dem pazifischen Raum bis Weihnachten nach Hause zu bringen
9. September: die japanischen Truppen in Nanjing, China und in Korea kapitulieren
13. September: die japanischen Truppen auf Burma kapitulieren
Kriegsverbrecherprozesse:
Tokioter Prozesse (1946–1948), (Tōkyō Saiban oder 東京裁判; eigentlich: Internationaler Militärgerichtshof für den Fernen Osten)
Ende 1948: Todesurteil und Hinrichtung von Tōjō Hideki, General der Kaiserlich Japanischen Armee, 40. Premierminister (vom 17. Oktober 1941 bis zum 22. Juli 1944 zugleich Premier- und Kriegsminister; hatte sich bei seiner Festnahme selbst schwer verletzt)
An den Kriegsschauplätzen und in den Hauptstädten wurden bald Gedenksteine und Gräber des Unbekannten Soldaten errichtet. Sie wurden Ort jährlicher Dank- und Gedenkfeiern. Mit etwas zeitlichem Abstand folgten Friedensmahnmale und Museen über den Zweiten Weltkrieg.
die Sowjetunion setzt im von ihr besetzen Teil Europas kommunistische Regierungen ein
der Regierungswechsel in den USA 1945 führte auch zu einem Politikwechsel, Harry S. Truman schlug einen strikt antikommunistischen und antisowjetischen Kurs ein und stützte sich dabei auf die wirtschaftliche Überlegenheit und später auf das Atomwaffenmonopol
diese Konflikte führen in der Folge zur Epoche des so genannten Kalten Kriegs zwischen den USA und der Sowjetunion
im August wird mit 63 ehemaligen Mitarbeitern des Marinenachrichtendienstes, u. auch Max Kupfer und Heinrich Böx, von S. Delmer mit einem Stab von Redakteuren und Archivkräften aus London der German News Service, die erste neue Nachrichtenagentur in Deutschland durch die West-Alliierten in Hamburg aufgebaut. Als dessen Nachfolger wird am 1. Januar 1947 der Deutsche Pressedienst gegründet, der 1949 in die Deutsche Presse-Agentur übergeht.
Erst 1990 kommt es zum Zwei-plus-Vier-Vertrag (vollständig: Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland), einem Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik sowie Frankreich, der Sowjetunion, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Friedensregelung der Alliierten mit Deutschland. Er trat am 15. März 1991 in Kraft. Deutschland ist endgültig von besatzungsrechtlichen Beschränkungen gelöst.
6. September 1946: der amerikanische Außenminister verkündet, dass er die Wirtschaft der Besatzungszonen in Deutschland vereinen will, nur Großbritannien erklärt sich noch dazu bereit
Massenhafter Aufbau von Nissenhütten (Nissen-Huts bzw. Quonset huts) zur Unterbringung von ausgebombter Bevölkerung und Flüchtlingen in Schleswig-Holstein und Hamburg im folgenden Winter
Die Operation Black Tulip, die Vertreibung von ca. 3.700 Deutschstämmigen aus den Niederlanden, begann im Jahre 1946 und wurde Ende 1948 eingestellt (Legalisierung der damit verbundenen Enteignungen 1967)
1947
der Marshallplan, offiziell European Recovery Program (kurz: ERP), wird zum wirtschaftlichen Wiederaufbauprogramm der USA für das zerstörte Westeuropa, das Programm wird später nach dem US-Außenminister (und Friedensnobelpreisträger des Jahres 1953) George C. Marshall benannt, auf dessen Initiative es zurückgeht. ausgearbeitet wurde es vor allem von William L. Clayton und George F. Kennan im US-Außenministerium, der Plan wird auf einem Treffen europäischer Staaten am 6. Juni verabschiedet
1948
20. März 1948: der regierende Alliierte Kontrollrat kommt das letzte Mal zusammen, Sowjet-Marschall W. Sokolowski verlässt den Kontrollrat
Im Juni 1948 beginnt die Sowjetunion die Versorgung der Westsektoren Berlins zu blockieren – dies wird als die erste Schlacht des Kalten Krieges bezeichnet und endete mit einer Niederlage von Stalins Politik
1. Juli 1948: Frankfurter Dokumente formulieren Entwicklungslinien hin zur angestrebten Unabhängigkeit
GG der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949, am 7. Oktober 1949 tritt der bereits zuvor in der SBZ durch den Dritten Volkskongress gewählte Zweite Deutsche Volksrat als Provisorische Volkskammer zusammen und erklärte die „Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik“ zu dort geltendem Recht)
1990: Zwei-plus-Vier-Vertrag (vollständig: Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland), ein Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik sowie Frankreich, der Sowjetunion, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Friedensregelung der Alliierten mit Deutschland. Er trat am 15. März 1991 in Kraft. Deutschland ist endgültig von besatzungsrechtlichen Beschränkungen gelöst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg befürchten liberale amerikanische Wirtschaftskreise wegen des wirtschaftlichen Niederganges Europas dort den Verlust wichtiger Absatzmärkte bzw. Handelspartner. Das wirtschaftliche Erstarken Europas nütze auch dem amerikanischen Export.
Ab 1947 verfolgen die USA eine so genannte Eindämmungspolitik, als Truman-Doktrin gegenüber der UdSSR formuliert. Dabei sollen Regierungen und Volkswirtschaften der europäischen Länder inklusive der Türkei auch an die USA gebunden werden. Sie bilden eine Schutzzone vor einer sowjetischen Westexpansion.
Bei den sie unterzeichnenden 50 Ländern fehlten die Republik China(Taiwan), die Volksrepublik China, die Sowjetunion und Indien. Mit den auf die Insel Taiwan geflüchteten Vertretern der Republik China wurde im Jahr 1952 ein separater Friedensvertrag (Vertrag von Taipeh) geschlossen. Mit der Volksrepublik China kam es im Jahr 1978 zum Abschluss eines Friedensvertrags. Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion (und ab 1992 mit der Russischen Föderation) sind immer wieder gescheitert.
Leutnant Onoda Hirō (1922–2014) war ein japanischer Offizier, der nach dem Ende des Weltkriegs noch bis 1974 auf der im Februar 1945 von amerikanischen Truppen eroberten philippinischen Insel Lubang in einer kleinen Gruppe von Holdouts auf Befehle zum Kampf wartete und erst viele Jahre später von seinem ehemaligen Vorgesetzten vom Kriegsende überzeugt werden konnte. Er hatte ungefähr 30 Menschen getötet und ca. 100 weitere verwundet und wurde vom philippinischen Präsidenten Marcos begnadigt. Vergleiche dazu Nakamura Teruo (entdeckt Dezember 1974 in Indonesien; 1919–1979).
1978: Abschluss des Friedensvertrags zwischen der Volksrepublik China und Japan
1940: Dreimächtepakt zwischen Deutschem Reich, Italien und dem japanischen Kaiserreich (27. September)
1941/42:
Geheime britisch-amerikanische Atlantikkonferenz (9. bis 12. August); Ort: Placentia-Bay auf Neufundland. Dort wird von Franklin D. Roosevelt und Winston S. Churchill, die Atlantik-Charta am 14. beschlossen, der andere Länder im September beitraten.
Alliierte Arcadia-Konferenz in Washington, D.C. (22. Dezember 1941 bis 14. Januar 1942, auch UN-Deklaration)
Uranprojekt – die Gesamtheit der Arbeiten im Deutschen Reich um die 1938 entdeckte Kernspaltung technisch und evtl. militärisch nutzbar zu machen. Es gibt keine Beweise dafür, dass gegen Kriegsende auf deutscher Seite kleinere Atomwaffentests unternommen wurden. Acht am Uranprojekt beteiligte Wissenschaftler wurden von der US-Alsos-Mission am 24. April 1944 gefasst und zunächst in Farm Hall (England) interniert.
↑Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. München 1990
↑Jutta Sywottek: Mobilmachung für den totalen Krieg. Die propagandistische Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf den Zweiten Weltkrieg. Opladen 1976
↑Text des Abkommens gedruckt bei: Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Eine Studie über die internationalen Beziehungen im Sommer 1939. Frankfurt a. M. 1960
↑Klaus Larres: Churchill’s Cold War. The Politics of Personal Diplomacy. New Haven 2002
↑Hubert Fischer: Der deutsche Sanitätsdienst 1921–1945, Bd. 1; Osnabrück 1982
↑Alexander Kranz (Militärgeschichtliches Forschungsamt, Hrsg.): Reichsstatthalter Arthur Grieser und die »Zivilverwaltung« im Wartheland 1939/40. Die Bevölkerungspolitik in der ersten Phase der deutschen Besatzungsherrschaft in Polen.ISBN 3-941571-05-2, S. 19.
↑Gerhard Schreiber, 2007, S. 36; 3. Juli: Jürgen Förster
↑Cathal J. Nolan: The Concise Encyclopedia of World War II. Greenwood Press, 2010, ISBN 978-0-313-33050-6.
↑Der für ihn genau festgelegte Aushändigungstermin, nicht vor 7. Dezember 1941 13.00 Uhr Eastern Standard Time, des letzten Teils einer bereits für die Botschaft vorbereiteten Note an die USA als Telegramm war am 6. Dezember 1941 von US-Geheimdiensten entschlüsselt worden — Joint Committee on the Investigation of the Pearl Harbor Attack (Final report issued : Jun 20, 1946)
↑Frank McLynn: The Burma Campaign: Disaster Into Triumph, 1942–45. Yale University Press, 2010, ISBN 978-0-300-17162-4 (englisch).
↑ abHemant Singh Katoch: Imphal 1944: The Japanese invasion of India. Osprey Publishing, 2018, ISBN 978-1-4728-2016-7 (englisch).
↑Zitat nach Götz Aly: Er berichtete: „Man schrieb Montag, den 23. April 1945. Als es 15 Uhr war, durchschritt das Tor unseres Friedhofs der erste sowjetische Soldat! Aufrecht und gerade war sein Gang. Ich hatte das Gefühl, dass er mit jedem Schritt bei seinem Kommen zu uns ein Stück des verruchten Hakenkreuzes zertrat. Wir umarmten diesen Boten der Freiheit, wir küssten ihn – und wir weinten!“